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Kurz vor Weihnachten hat die "Bild" den Ärger vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf sich gezogen. Unter der Überschrift "Die Lockdown-Macher" zeigte man einige Experten und suggerierte, dass diese für womöglich strenge Corona-Regeln zum Fest verantwortlich seien. Der neue Chefredakteur Johannes Boie, unter dem der Text damals schon erschien, will nun ins Gespräch kommen - auch mit der Wissenschaft. 

So hat die "Bild" für den 28. Januar eine Dialog-Veranstaltung angekündigt. Mit dabei sind neben Boie auch Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz Gemeinschaft, Michael Meyer-Hermann, Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, Viola Priesemann, Leiterin einer Forschungsgruppe beim Max-Planck-Institut sowie Michael Hallek von der Uniklinik Köln und Mitglied des Wissenschaftsrates.

In der Wechselwirkung von Wissenschaft und Journalismus komme es zu Reibung, schreibt die "Bild" in einer Einladung zur Veranstaltung. "Eine besondere Rolle spielt dabei der Boulevardjournalismus, der das Potential hat, sehr viele Menschen zu erreichen und so ihre politische Willensbildung prägt." Wissenschaft und Journalismus seien geeint in der politischen Verantwortung.

Die Veranstaltung ist der Beginn einer Reihe, in der "Bild" mit verschiedenen Akteuren und Organisationen ins Gespräch kommen will. Unter dem Titel "Hinter den Schlagzeilen - Mit Bild im Gespräch" soll es künftig weitere Veranstaltungen geben. Wie Boulevardjournalismus funktioniere, wolle man an Themen aus Wissenschaft, Politik, Show und Sport diskutieren. 

"Bild"-Chefredakteur Johannes Boie sagt zur neuen Veranstaltungsreihe: "Schlagzeilen bringen die Themen auf den Punkt. Sie spitzen zu, emotionalisieren, polarisieren. Mit unserer neuen Gesprächsreihe wollen wir über die Rolle und gesellschaftliche Herausforderung des Boulevardjournalismus in unserer Zeit sprechen. Ich freue mich sehr, dass gerade Wissenschaftsorganisationen als erste mit uns in diesen offenen Dialog treten."