Der Deutsche Schauspielpreis sieht künftig etwas anders aus als bisher. Wie der Bundesverband Schauspiel, der den Preis vergibt, am Dienstag bekanntgegeben hat, stelle man die Auszeichnung neu auf. Damit trage man dem Bedürfnis der Mitglieder Rechnung und setze den bisherigen Leitgedanken des Preises um, die Inspiration. 

Konkret wurde die Kategorie "Duo" neu geschaffen. Hier sollen künftig 3 Schauspielpaare nominiert werden, eins von ihnen erhält eine Auszeichnung.  Neu ist außerdem die Kategorie "Schauspieler*in in einer episodischen Rolle". Damit wollen die Verantwortlichen die Lücke schließen, die es bislang zwischen dem "Starken Auftritt" und der "Nebenrolle" gegeben hat. Darüber hinaus wurde einige Kategorien umbenannt, so gibt es künftig nicht mehr die Bezeichnung von Haupt- oder Nebendarstellern. Unterschieden wird ab sofort in "dramatischen" und "komödiantischen" Rollen. 

Außerdem hebt der Verband beim Deutschen Schauspielpreis ab sofort auch die Unterscheidung in "männlich" und "weiblich" auf. Schauspielerinnen und Schauspieler seien vielfältig und sollten nicht aufgrund ihrer "Genderzugehörigkeit von der Möglichkeit ausgeschlossen sein, nominiert zu werden". Der Preis öffnet sich hier also Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen. Dennoch werde keines der Geschlechter fürchten müssen, weniger Chancen auf eine Nominierung zu haben, denn der Kreis der Nominierten soll erweitert werden. 

Für die über 3.800 Mitglieder des Bundesverbands Schauspiel werden künftig 30 Nominierte in acht Kategorien zur Wahl stehen, die die aus sieben Mitgliedern bestehende Nominierungsjury aus dem gesamten Film- und Fernsehschaffen eines Jahres heraussucht. "Wir wollen nicht die besten, sondern die inspirierendsten Kolleg*innen feiern", sagt Hans-Werner Meyer, Vorstandsmitglied des Bundesverband Schauspiel und ergänzt: "Darin hat sich der von Schauspieler*innen für Schauspieler*innen 2011 ins Leben gerufene Deutsche Schauspielpreis schon immer von anderen Auszeichnungen der Film- und Fernsehbranche unterschieden. Auf diesem Weg gehen wir jetzt weiter."

Die neuen Preiskategorien im Einzelnen:

Schauspieler*in in einer dramatischen Rolle

2 Preisträger*innen
6 Nominierte

Duo

1 Preisträger*innen-Paar
3 Nominierten-Paare

Schauspieler*in in einer dramatischen Nebenrolle

1 Preisträger*in
4 Nominierte

Schauspieler*in in einer komödiantischen Rolle

1 Preisträger*in
4 Nominierte

Schauspieler*in in einer episodischen Rolle

1 Preisträger*in
4 Nominierte

Nachwuchs

1 Preisträger*in
4 Nominierte

Starker Auftritt

1 Preisträger*in
4 Nominierte

Ensemblepreis

1 Preisträger*innen-Ensemble

Folgende Kategorien bleiben unverändert:

Terese Giehse Theaterpreis (Pat*innen-Preis, verliehen von einer herausragenden Schauspieler*innen-Persönlichkeit)

1 Preisträger*in

Synchronpreis „Die Stimme“ (verliehen von einer Synchronschauspieler*innen-Jury)

1 Preisträger*in

Ehrenpreis Inspiration (verliehen vom Vorstand des Bundesverbands Schauspiel)

1 Preisträger*in

Deutscher Fairnesspreis (Gemeinschaftspreis von ver.di und dem BFFS, verliehen von einer aus Branchenverbandsrepräsentant*innen bestehenden Jury)

Ehrenpreis Lebenswerk (verliehen vom Vorstand des BFFS)