RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hat dem Rundfunkrat am Donnerstag die Diversity-Strategie des Senders vorgestellt. Sie sieht mehrere Maßnahmen vor - darunter auch eine "50:50-Challenge" nach BBC-Vorbild. Es handelt sich dabei um ein Monitoring des Frauen- und Männeranteils in den Programminhalten. Seit November messen mehrere Redaktionen bereits in einer Probephase, wie Geschlechterdiversität in Sendungen und Programmstrecken abgebildet wird, im März startet die "50:50-Challenge" als fortlaufendes Projekt dann offiziell. Künftig sollen auch Aspekte wie Einwanderungsgeschichte oder Behinderung miteinbezogen werden. Idee der "50:50-Challenge" ist es, durch die Datenerhebung überhaupt ein Bewusstsein für die bisherige ungleiche Gewichtung zu schaffen und in der Folge messbare Fortschritte erzielen zu können.

Über diese "50:50-Challenge" hinaus will der RBB bislang wenig erreichte Zielgruppen mit neuen Formaten ansprechen, die "gesellschaftliche Vielfalt berücksichtigen und Meinungs- und Perspektivenvielfalt einbeziehen", heißt es vom Sender.. Die journalistischen Nachwuchsangebote, die sich an junge Menschen mit vielfältigen Hintergründen richten, werden fortgesetzt: Bei der jährlichen "rbb Sommerakademie Vielfalt" und den "rbb young reporter" zur ARD-Themenwoche macht der RBB Platz im Programm für junge und diverse Stimmen, unterschiedliche Perspektiven und neue Erzählweisen.

Außerdem beteiligt sich der RBB auch in diesem Jahr mit einem umfassenden Programmangebot am deutschlandweiten Diversity-Tag der "Charta der Vielfalt". Die "Charta der Vielfalt" hatte der RBB schon 2018 unterzeichnet und sich damit zu mehr Diversität in der Arbeitswelt bekannt. In der Folge war ein Diversity Management in der Intendanz eingerichtet worden. Nun kommt ein "dezentrales Vielfaltsnetzwerk" mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bereichen hinzu. Damit sollen das Handlungsfeld Diversität senderweit verankert und Maßnahmen für mehr Vielfalt vorangetireben werden.