Während man beim ZDF die Pläne zum Ausbau von Tagesschau24 wegen der Abgrenzung zu Phoenix durchaus kritisch sieht, hat der NDR-Verwaltungsrat die Weiterentwicklung des Spartensenders begrüßt. Diese sei im Sinne des ARD-weiten Netzwerkgedankens. Insbesondere der Austausch zwischen Tagesschau24, dem NDR-Informationshaus und der ARD-Infonacht wurde bei der Sitzung des Gremiums am Freitag positiv gesehen.

"Der Verwaltungsrat unterstützt den konsequenten crossmedialen Umbau des NDR, der Kräfte bündelt und Synergien schafft für die digitale Weiterentwicklung", sagte die Verwaltungsratsvorsitzende Sigried Keler. "In dem Zusammenhang ist auch der Ausbau des Nachrichtenkanals Tagesschau24 zu begrüßen, dessen Notwendigkeit und Relevanz sich anlässlich des Krieges in der Ukraine bereits gezeigt hat."

Joachim Knuth © NDR/Hendrik Lüders Joachim Knuth
NDR-Intendant Joachim Knuth betonte, dass sich das "Bündeln der Informationskompetenz am Standort Hamburg Lokstedt und das crossmediale Vernetzen der NDR-Redaktionen" bewährt habe. "Schnell und mit großem Einsatz haben die Kolleginnen und Kollegen auf die Ereignisse in der Ukraine reagiert und die Berichterstattung für die unterschiedlichen Programme unter bestmöglichem Nutzen des Zusammenwirkens angepasst. In der Zusammenarbeit mit ARD-aktuell und dem Nachrichtenkanal Tagesschau24 setzt der NDR erfolgreich Synergien frei, um das Informationsangebot der ARD zu stärken und auszubauen."

Neue Vorsitzende und weitere NDR-Personalien

Unterdessen hat der NDR-Verwaltungsrat die Rechtsanwältin Karola Schneider aus Schleswig-Holstein zur neuen Vorsitzenden gewählt. Ihr Stellvertreter ist Ulf Birch aus Niedersachsen. Zudem hat das Gremium mehreren Personalvorschlägen von Intendant Joachim Knuth zugestimmt. So bleibt Volker Thormählen Direktor des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, Norbert Grundei übernimmt die Leitung des Programmbereichs Programm- und Portfoliomanagement. Der derzeitige Leiter des Programmbereichs Audio Strategie und Zentrale Programmaufgaben tritt sein Amt zum 1. April an. Jennifer Johnston geht im Gegenzug zum 1. August als ARD-Hörfunkkorrespondentin ins ARD-Studio Singapur. Sie folgt auf Lena Bodewein und Holger Senzel, die sich die Stelle geteilt hatten.