19 Jahre lang war Steffen Simon in leitenden Positionen beim WDR, begleitete die deutsche Nationalmannschaft bei acht Welt- und Europameisterschaften. Nun wechselt der 57-Jährige überraschend die Seiten: Voraussichtlich zum 1. Mai wird Simon neuer Direktor der Direktion "Öffentlichkeit und Fans" des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Im Rahmen einer Außerordentlichen Sitzung stimmte das DFB-Präsidium seiner Berufung zu.

Im Laufe seiner Karriere arbeitete Steffen Simon etwa für den SFB, den ORB und den NDR, wechselte später für einige Jahre zum Privatsender Sat.1, um die Bundesliga-Show "ran" zu moderieren. Im Jahr 2000 kehrte er schließlich zu den Öffentlich-Rechtlichen zurück, übernahm 2003 die Leitung der "Sportschau" und war seit 2006 Sportchef des WDR. Als solcher war Simon auch Initiator des "Finantags der Amateure".

Nun also der Seitenwechsel. In seiner neuen Funktion wird er für den Bereich "Corporate Communications" verantwortlich sein und soll sich vor allem um die öffentliche Wahrnehmung des Verbands und seiner Tochterfirmen kümmern - viel zu tun also, immerhin ist das Image des DFB seit Jahren reichlich angekratzt. 

"Er versteht sein Handwerk"

"Steffen Simon gehört zu den bekanntesten Figuren im deutschen Sportjournalismus. Er ist ein Fachmann, an seiner Kompetenz gibt es keinen Zweifel", sagt die stellvertretende DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich. "Mit ihm bekommt die Direktion Öffentlichkeit und Fans einen Direktor, der auf all seinen Stationen bewiesen hat, dass er bewährte Formate weiterentwickeln kann und Treiber von Innovationen ist. Er kann überzeugen, er kann begeistern, er versteht sein Handwerk. Neben seinen fachlichen Qualitäten schätze ich auch seine Fähigkeit zur Empathie, seine Art, Menschen zu führen und mit ihnen umzugehen. Auf die gemeinsame Zeit freue ich mich sehr."

Und Steffen Simon erklärt: "Der Fußball hat in Deutschland eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Ich freue mich darauf, mich künftig für den DFB zu engagieren." Wer seine Nachfolge beim WDR antreten soll, ist bislang nicht bekannt. WDR-Intendant Tom Buhrow sagt glückwünschend: "Der Fußballverband bekommt einen erfahrenen Manager mit ausgezeichneter Sportexpertise und einem hervorragenden Gespür für die öffentliche Wahrnehmung und Meinungsbildung. Als Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit wird er die neue Aufstellung des DFB entscheidend mitgestalten."