Zum 94. Mal sind in der Nacht zu Montag in Los Angeles die Academy Awards verliehen worden. Dabei kam es zu einer echten Premiere: Als bester Film wurde die Tragikomödie "Coda" ausgezeichnet - was vor allem deshalb bemerkenswert ist, weil AppleTV+ hinter der Produktion steht und auf diese Weise erstmals ein Streamingdienst in der Königskategorie der Oscars gewann.
Apple überholte auf diese Weise auch den Konkurrenten Netflix, der sich mit "Power of the Dog" ebenfalls Hoffnungen auf eine Auszeichnung machen durfte. Weitere Oscars gab es für "Coda" unterdessen in den Kategorien "Bester Nebendarsteller" für Troy Kotsur und das "beste adaptierte Drehbuch" für Sian Heder.
Generell fällt die geringe Ausbeute für Netflix ins Auge, das sich nicht nur mit "The Power of the Dog", sondern auch mit "Don‘t look up" in vielen Kategorien Hoffnungen machen konnte. Letztlich wurde bei der Preisverleihung jedoch einzig Jane Campion für ihre Regie von "The Power of the Dog" mit einer Auszeichnung bedacht. Die meisten Auszeichnungen gingen an das Sciene-Fiction-Epos "Dune", unter anderem für die beste Filmmusik und die besten visuellen Effekte. Für Komponist Hans Zimmer und Effektexperte Gerd Nefzer, die beide die aus Deutschland kommen, war es jeweils der zweite Oscar.
Will Smith verpasst Chris Rock eine Ohrfeige
Der Krieg in der Ukraine spielte erst nach zwei Stunden mit einer Gedenktafel und einer Schweigeminute eine Rolle bei der Verleihung. Überschattet wurde der Abend ohnehin von einem Ausraster des Schauspielers Will Smith, der dem Komiker Chris Rock auf der Bühne eine Ohrfeige verpasste, nachdem dieser einen - misslungenen -Witz über Smiths Frau gemacht hatte. Er freue sich auf eine Fortsetzung von "Die Akte Jane", so Rock und spielte damit auf den Haarausfall von Jada Pinkett Shmith an.
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Viele dachten zunächst noch an eine Inszenierung, doch spätestens als Will Smith den Komiker danach von seinem Sitz aus anfuhr, seine Frau aus dem Spiel zu lassen und dabei zweimal das F-Wort verwendete, war klar: Es ist ernst. Im US-Fernsehen war der Ausdruck allerdings nicht zu hören, weil die Verantwortlichen den leichten Zeitversatz dazu nutzten, den Ton herunterzupegeln.
Rund 45 Minuten später stand Will Smith dann noch einmal im Mittelpunkt der Gala, weil er für seine Rolle in "King Richard" erstmals als bester Hauptdarsteller mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Unter Tränen entschuldigte sich Will Smith für sein vorheriges Verhaltern, nicht aber bei Chris Rock.