Auch wenn Karneval längst vorbei ist, wollen die Düsseldorfer Jecken nicht auf ihren Rosenmontagszug verzichten: Nachdem die Veranstaltung an Rosenmontag selbst aufgrund der Corona-Auflagen schon frühzeitig abgesagt worden war, hat man stattdessen den 29. Mai als Ausweichtermin festgelegt. Zu sehen geben wird es diesen Ersatz-Zug im WDR, der sonst den Düsseldorfer Rosenmontagszug stets live überträgt, aber nicht.

Als Grund führt der Sender den Krieg in der Ukraine an. "Schunkelnde Reporter, Reporterinnen sowie feiernde Kommentatoren und Kommentatorinnen wären im Sendeablauf - davon müssen wir derzeit ausgehen - unmittelbar umgeben von Bildern des Ukraine-Konflikts", heißt es in einer Stellungnahme des Senders. Man werde aber im Rahmen der Magazin- und Nachrichtenformate des WDR im Fernsehen, im Radio und digital über den Zug berichten.

Beim Comitee Düsseldorfer Carneval nahm man die Entscheidung mit Bedauern, aber auch Verständnis zur Kenntnis und wies darauf hin, dass die Situation in der Ukraine beim Umzug aufgegriffen werde. Zudem sehe man in dem Brauchtumsumzug als Ausdruck dafür, dass man für Frieden und Freiheit einstehe und seine Meinung zu diesen Themen frei äußern dürfe.

In Köln hatte man die Entscheidung der Nachbarstadt, einen Karnevalsumzug außerhalb des Karnevals durchzuführen, scharf kritisiert. Die Kölner planten stattdessen einen Ersatz-Rosenmontagszug im Stadion des 1. FC Köln, den man angesichts des Kriegsausbruchs in der Ukraine aber wieder absagte und stattdessen auf dem ursprünglich geplanten Weg des Rosenmontagszuges eine Friedensdemo organisierte.