Zum 15. Mal wurde der Publikumspreis "Die Goldenen Blogger" verliehen. In diesem Jahr auch wieder persönlich in Berlin, nachdem die Verleihung im vergangenen Jahr digital stattfinden musste. Der Hautpreis ging diesmal an den Bühler Lehrer Bob Blume, der online auch unter dem Pseudonym "Netzlehrer" auftritt. Auf seinem Blog und in den sozialen Medien schreibt und spricht er über das deutsche Bildungswesen und Unterrichtsentwicklung für Lehrpersonal. "Wir haben jungen Leuten zwei Jahre lang sehr viel aufgebürdet", sagte er bei der Preisübergabe, "und wir merken, dass sie viel mehr leisten können, als viele eigentlich denken. Wir sollten die Bildung verändern."

Er setzte sich in dem offenen Online-Voting, durch das die Gewinner des Preises bestimmt werden, gegen Influencerin Diana zur Löwen und Journalist Leon Enrique Montero durch. Die Nominierten in den insgesamt 15 Kategorien wurden von einer Jury aus mehr als 2.000 Vorschlägen von Nutzern generiert. An der anschließenden digitalen Abstimmung beteiligten sich rund 27.000 Menschen, laut den Veranstaltern sei das ein neuer Rekord. Ausgerichtet wird der Preis von den Bloggern Franziska Bluhm, Daniel Fiene und Thomas Knüwer.

Als Newcomerin des Jahres wurde bei der Gala in Berlin die Journalistin Ira Peter ausgezeichnet, die ein Jahr lang über den Alltag in der ukrainischen Hafenstadt Odessa als "Stadtschreiberin Odessa" bloggte. Zurück in Deutschland organisiert sie nun Hilfslieferungen in die Ukraine. Marijke Amado erhielt den Preis für den besten Social-Media-Auftritt einer Celebrity für ihre Aktivitäten auf Instagram, wo sie sich selbst als "Entertainerin mit Leib und Seele" betitelt.

Karl Lauterbach © Susie Knoll Karl Lauterbach gewann den Preis für den besten Twitter-Account des Jahres.
Ebenfalls Preise gab es für die besten Accounts auf Twitter, Instagram und TikTok. Der Preis für den besten Instagram-Account ging an Caroline St. Ange, die Schülerinnern und Schülern als Lerncoach durch den Schulalltag helfen möchte. In der Kategorie "Tiktoker des Jahres" nahm Tim Hendrik Walter aka "Herr Anwalt", der auf der Social Media-Plattform über juristische Themen spricht, den Preis entgegen. Für den "Twitter-Account des Jahres" wurde Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ausgezeichnet, der in den vergangen Jahren mit seinen Tweets zur Corona-Pandemie auffiel - und ihnen zusammen mit seinen Talkshowauftritten wohl auch seinen aktuellen Job zu verdanken hat.

Den Preis für die beste "Politische Digitalkommunikation" gewann Lauterbach übrigens nicht - hier setzte sich die Vize-Landtagspräsidentin in Schleswig-Holstein Aminata Touré mit ihrem Instagram-Auftritt durch. Als "Berufsbotschafterin des Jahres" wurde die Bochumer Dachdeckerin Chiara Monteton ausgezeichnet, die in den Sozialen Medien für das Handwerk begeistern möchte. Auch journalistische Formate wurden ausgezeichnet, so der Popkultur-Newsletter "Cool Genug", das Comic-Blog "Comic-Denkblase" in der Kategorie Nischen-Blog und der Fußball-Podcast "Being Timo Schultz".

Eine "Flauscherin des Jahres" gibt es mit Lisa Kestel auch. Als "Flauscher" werden Persönlichkeiten bezeichnet, die Positives ausstrahlen. In der Kategorie "Bürgerliches Engagement" wurde die ehrenamtliche Intiative "Hass Melden" ausgezeichnet, der "Langstrecke"-Preis ging an Anke Gröner. Der "beste Einzelbeitrag" war laut Online-Voting das Video "Zerstörung: Finale - Korruption" des YouTubers Rezo.