Die hr-Reporter Philipp Hofmeister und Tim Brockmeier, die am Donnerstagabend das Gastspiel der Frankfurter Eintracht für den ARD-Hörfunk übertrugen, werden den Frankfurter Erfolg in England so schnell wohl nicht vergessen – und das nicht wegen des Ergebnisses. Kurz nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich West Hams (nach rund 20 Minuten) wurden sie in ihrer Reportage gestört. Zunächst waren auch on air Tumulte zu hören, dann sagte Hofmeister, dass er und sein Kollege "attackiert" würden.

Offenbar sind beide Reporter von Anwesenden geschlagen worden, auch das Head-Set wurde den Kommentatoren vom Kopf gerissen. "Wir sind geschockt", kommentierten sie. Bevor die zweite Halbzeit begann, erfuhren die Hörerinnen und Hörer dann, dass es den ARD-Reportern "den Umständen entsprechend gut" gehe. Dank der "sehr netten Hilfe" der Medienabteilung des Premier League-Clubs konnten die deutschen Berichterstatter umziehen. Auf der anderen Seite des Pressebereichs seien ihnen Plätze freigemacht worden.

Während der ersten Halbzeit hätten die Journalisten mehr auf sich selbst schauen müssen als auf das Spiel. "Wenn man ständig das Gefühl hat, es könnte von hinten was kommen, ein Faustschlag, ein anderer Schlag oder was Schlimmeres, dann ist man nicht so ganz konzentriert", erklärte Tim Brockmeier entschuldigend.

West Ham hat auf die Vorfälle umgehend reagiert. Englischen Medien zufolge erklärte ein Vereinssprecher noch am Donnerstagabend: „Im Einklang mit unserem Null-Toleranz-Ansatz wird jeder, der identifiziert wird, seine Daten an die Polizei weitergeben müssen." Entsprechende Untersuchungen zur Feststellung der Täter habe man bereits eingeleitet.