Die RTL Group hat ihrem Umsatz im ersten Quartal 2022 um 11,3 Prozent auf 1,562 Milliarden Euro gesteigert. Das teilte das Unternehmen am Morgen mit. Zurückzuführen sei das vor allem auf Portfolio-Effekte bei RTL Deutschland, die sich aus den Akquisitionen von Gruner + Jahr sowie Super RTL ergeben, aber auch bei Fremantle. Zudem verwies der Konzern auf positive Wechselkurseffekte. Organisch sei der Gesamtumsatz um 4,4 Prozent gestiegen, allen voran durch das Wachstum der TV-Werbeumsätze in den Kernmärkten.
So betrug der Werbeumsatz der RTL Group im ersten Quartal 829 Millionen Euro nach 745 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. 653 Millionen Euro davon entfielen auf den TV-Werbeumsatz. Verglichen damit macht der Streaming-Umsatz noch einen kleinen Anteil aus: Dank schnell wachsender Abo-Zahlen stieg der Umsatz in diesem Segment jedoch um 23,1 Prozent auf 64 Millionen Euro, wie die RTL Group mitteilte.
Insbesondere RTL+ verbucht dabei ein rasantes Wachsum, konnte die Zahl der zahlenden Abonnentinnen und Abonnenten gegenüber Ende März 2021 um 84,6 Prozent auf 3,172 Millionen steigern - was maßgeblich auf eine Partnerschaft mit der Deutschen Telekom zurückzuführen ist.

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres erwartet die RTL Group, dass ihr Umsatz um elf bis zwölf Prozent auf rund 7,4 Milliarden Euro steigen wird. Gleichzeitig rechnet das Unternehmen mit einem stabilen bereinigten EBITA von rund 15 Milliarden Euro, trotz deutlich höherer Streaming-Anlaufverluste rund von 250 Millionen Euro, auf die RTL hinweist.
Und doch bleiben Unsicherheiten: So nehme der Ausblick an, dass es keine signifikanten Auswirkungen von Covid-19 geben werde. Gleichzeitig sei es aktuell noch zu früh, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Konsumklima, Inflation und Wirtschaftswachsum zu quantifizieren. Ein möglicherweise schlechtes Vorzeichen: Der deutsche Werbemarkt sei im März und April schwächer als erwartet gewesen.