In der Maskenaffäre um den Musiker und Influencer Fynn Kliemann prüft nun auch der Westdeutsche Rundfunk (WDR) rechtliche Schritte. Laut "RedaktionsNetzwerk Deutschland" geht es um 5.000 wiederverwendbare Masken, die die WDR Mediagroup kurz nach Einführung der Maskenpflicht im April 2020 im Auftrag des Radiosenders 1Live beschaffen sollte.

Von drei Anbietern habe die kommerzielle WDR-Tochter damals Angebote erhalten. "Das Angebot von Global Tactics war das mit Abstand wirtschaftlichste", erklärte ein WDR-Sprecher gegenüber dem "RND". Daher habe man die Firma schließlich mit der Produktion von 5.000 Stoffmasken zum Nettostückpreis von 1,81 Euro beauftragt."„Alles unter der Annahme, dass die Masken fair in Europa produziert werden. Denn so hatte es das Unternehmen breit kommuniziert."

Recherchen von Jan Böhmermanns "ZDF Magazin Royale" hatten in der vergangenen Woche ergeben, dass Teile der verkauften Masken, anders als behauptet, nicht fair in Portugal und Serbien hergestellt wurden, sondern in Bangladesch und Vietman. Bei Global Tactics handelt es sich um einen Geschäftspartner Kliemanns, der die Masken produzieren ließ. Der Influencer ist seit dem vorigen Jahr zu 20 Prozent an dem Unternehmen beteiligt.

"Es wäre sehr bedauerlich, sollten stattdessen Masken aus zweifelhafter Produktion geliefert worden sein", sagte ein WDR-Sprecher laut "RedaktionsNetzwerk Deutschland" und erklärte, dass die WDR Mediagroup mögliche rechtliche Schritte prüfe.