Die Deutsche Telekom hat die Rechteausschreibung um die Basketball Bundesliga verloren. Auf einer Tagung in Frankfurt hätten die Clubs der BBL mit klarer Mehrheit, wie es in einer Medienmitteilung der Liga heißt, entschieden, die wesentlichen nationalen Medienrechte an die neu gegründete gemeinsame Gesellschaft von Axel Springer und Ex-Deutsche Fußball Liga-Chef Christian Seifert zu vergeben. Somit wird der neue Streamingdienst ab der Saison 23/24 alle Spiele der BBL produzieren und auf der noch startenden neuen Plattform ausstrahlen. Aufhorchen lässt die Vertragsdauer. Geeinigt hat man sich auf einen Sechs-Jahres-Vertrag, die Liga ist somit bis 2029 an den Dienst gebunden.



Ein Rückschlag ist der Verlust für die Deutsche Telekom und ihr Angebot MagentaSport, das bei Vertragsende neun Jahre lang Heimat der Liga war. Gleiches gilt auch für die Firma thinxpool, die von der Telekom mit der Produktion und redaktionellen Gestaltung der Übertragung beauftragt war. In wessen Hände der neue Dienst die Gestaltung der BBL-Sendungen legen wird, ist allerdings noch unklar. "Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Konstellation den richtigen Schritt gehen, um noch mehr Menschen für die tolle Sportart Basketball zu begeistern", erklärte BBL-Chef Stefan Holz am Donnerstag den TV-Deal. Betont wurde, dass BBL-Fans auch künftig alle Spiele der Liga mit nur einem Abo werden sehen können.

Der neue Rechtehalter, die S-Nation Media von Seifert, hat zudem Kooperationen mit Bild und ARD vereinbart, die dafür sorgen sollen, dass die Reichweite der BBL "spürbar" steigt. Seifert zeigte sich in einem kurzen Statement davon überzeugt, dass die Liga nun den nächsten Wachstumsschritt gehen werde. Zuletzt hatte er schon TV-Deals mit zwei weiteren Ligen, Volleyball und Tischtennis, eingefädelt. Dem Vernehmen nach schielt er zudem noch auf die Handball-Bundesliga (bis 2023 bei Sky) und die Deutsche Eishockey Liga (DEL), die noch bis 2024 bei der Deutschen Telekom unter Vertrag ist.

Der Ansatz von Seiferts neuem Dienst: Er will Ligen, die bisher eher im zweiten Glied beheimatet sind, ganz vorne ins Regal stellen, daher nimmt er ganz gezielt auch nur Rechte abseits des Fußballs in den Fokus. Für MagentaSport dürften unterdessen die für den Sommer angekündigten Verhandlungen um die künftige TV-Heimat der 3. Fußball-Liga, die vom DFB vermarktet wird, an Bedeutung gewinnen. Mit dem Ende der nächsten Saison läuft auch hier der Fernsehvertrag aus.