Die aktuellen Fernsehverträge der Fußball-Bundesliga laufen noch bis Sommer 2025. Hauptpartner und somit -Geldgeber der Bundesligisten sind die Pay-TV-Anbieter Sky und DAZN, doch schon bei der zurückliegenden Rechtevergabe (erfolgte 2020) ließen sich die Erlöse aus dem klassischen TV- oder Streamingbereich nicht mehr steigern. Auch deshalb hieß es zuletzt von der neuen DFL-Chefin Donata Hopfen (sie beerbte den über Jahre meist erfolgreichen Christian Seifert), eventuell auch mehr auf Reichweite schauen zu wollen und die Bundesliga etwas mehr ins Free-TV zu schieben. Ganz offenbar gibt es nun aber noch alternative Pläne.

Mehrere Medien berichten davon, dass ein Auktionsprozess in Vorbereitung ist, der eine Sportrechtevermarktungstochter der DFL betrifft. An dieser könnten Investoren eine Minderheitsbeteiligung erwerben. Angedacht sei etwa ein Paket, das etwa 20 Prozent der Anteile umfasst. In etwa drei bis vier Milliarden Euro ließen sich somit verdienen. Neu ist das Modell nicht, auch in unterschiedlichen europäischen Ligen (Spanien, Frankreich) wurde es schon durchgespielt. CVC ist zuletzt mit 13 Prozent an den Übertragungsrechten der Ligue1 eingestiegen – elf Prozent erwarb die Firma zudem an den Übertragungsrechten der spanischen La Liga (und das auf 50 Jahre).

Gegenüber dem Handelsblatt erklärte ein DFL-Sprecher, dass derzeit ein Prozess laufe, der auch die Analyse der Möglichkeiten rund um "strategische Partnerschaften" beinhalte. "Über die konkreten Entwicklungsoptionen werden wir uns - ohne Vorfestlegungen - selbstverständlich zunächst intern in den Gremien und mit allen Klubs austauschen. Ziel ist es, den Klubs einen fundierten Überblick über Entwicklungsoptionen zu geben.”

Vermutlich Ende des Jahres 2022 wird es Aufgabe der Vereine sein, zu entscheiden, ob sie einen Investor ins Boot holen. Im besten Fall verfügt dieser dann auch noch über Expertise in Sachen Sportrechtevermarktung. Im Auge haben soll die DFL vor allem Private-Equity-Firmen, also CVC, aber auch KKR oder Bridgepoint und Blackstone. Gespräche mit möglichen Investoren seien bisher noch nicht geführt worden, beteuert die DFL. Auch Investmentbanken sind daher aktuell noch nicht mandatiert.