Anlässlich des Jahrestags zum Fall Kabuls hat RTL eine ungewöhnliche Reportage angekündigt. Zwei Monate lang lebte Reporterin Liv von Boetticher zusammen mit ihrem Team im Land der Taliban und erlebte dort mit, in welch schneller Geschwindigkeit sich das dortige Leben veränderte. Zu sehen gibt es dem Film am Dienstag, den 23. August um 22:35 Uhr unter dem Titel "60 Tage Frauenhass - Eine Reporterin bei den Taliban". Einen Tag später läuft die Reportage auch um 19:05 Uhr bei ntv.
"Die Situation der Frauen in Afghanistan ist eine Katastrophe", resümiert von Boetticher. "Wo sind die Väter, Brüder und Ehemänner, die für die Rechte ihrer Frauen, Töchter und Schwestern einstehen? Warum protestieren sie nicht, damit Mädchen zur Schule können und junge Frauen zur Uni? Die bittere Wahrheit ist: Vielen Männern kommen die Regeln der Taliban gerade gelegen."
Die Drehreise habe sie und ihr Team an ihre Grenzen gebracht, so RTL. Ohne Strom und eine funktionierende Kanalisation lernten sie über mehrere Wochen hinweg Land und Leute kennen, darunter auch zwei Lager auf Seiten der Taliban - die radikalen Hartliner, die Frauen keines Blickes würdigen, und die Mitglieder liberalerer Netzwerke, die sich selbst wünschen, dass ihre Töchter bald wieder zur Schule gehen dürfen.
Doku-Serie in der ARD-Mediathek
Auch andere Sender werden sich im August mit dem Jahrestag des Falls Kabuls befassen. So hat die Produktionsfirma DocDays eine vierteilige dokumentarische Serie für die ARD produziert, die schon ab dem 5. August in der Mediathek zum Abruf bereitsteht. Das Erste zeigt darüber hinaus am 8 August um 22:20 Uhr eine 45-minütige "Story" unter dem Titel "Afganistan - ein Jahr später: Mission Kabul-Luftbrücke".
Über Monate begleitet die Serie die Arbeit von "Kabul-Luftbrücke", einer kleinen NGO aus Berlin, in der afghanischen Hauptstadt, in Torkham an der Grenze zu Pakistan, Islamabad und Berlin. Sie ist dabei, wenn ehemaligen Ortskräften die rettende Ausreise gelingt, wenn auf der Flucht von ihren Eltern getrennte Kinder verzweifelt auf ein Wiedersehen hoffen und junge Frauen sich entscheiden, lieber ihr Land zu verlassen, als sich den Regeln der neuen Machthaber zu unterwerfen.