Auch wenn RTL Deutschland und Seven.One Entertainment auf dem deutschen TV-Markt die beiden großen privaten Konkurrenten sind: Wenn es darum geht, mit Addressable TV einen Wachstumsmarkt für die TV-Werbung zu erschließen, machen die beiden Kontrahenten schon seit 2019 gemeinsame Sache. Zielgruppe sind hier die Agenturen und Werbetreibenden: Wer Addressable-TV- oder Online-Video-Werbung programmatisch buchen will, kann das über eine gemeinsame Buchungsplattform tun.

Doch nun will man die Zusammenarbeit im Bereich Addressable TV ausbauen und dafür die Gründung eines zweiten Joint Ventures angekündigt. Ziel sei es, "existierende Technologien für Addressable TV auf Basis offener Standards wie HbbTV im europäischen Markt zu etablieren". Hierfür stelle man zentrale technische Lösungen für Endgerätehersteller und Broadcaster bereit, damit Addressable-TV möglichst in standardisierte Form über Herstellergrenzen hinweg in standardisierte Form ausgespielt werden können, statt dass jeder sein eigenes Süppchen kocht.

Diese Lösungen wolle man sämtlichen Broadcastern in Europa auch in Lizenz anbieten. "Damit wird die notwendige technische Brücke zwischen offenen Standards und deren marktfähiger Implementierung in Endgeräten geschaffen", heißt es in der gemeinsamen Mitteilung von Seven.One und RTL Deutschland. Bevor es los gehen kann, müssen allerdings noch alle kartellrechtlichen und regulatorischen Genehmigungen eingeholt werden, was noch im Lauf des zweiten Halbjahres gelingen soll. Auf welchen Namen das neue Joint Venture hören soll, ist noch nicht bekannt.