"Green Shooting" - dieses Ziel schreiben sich Sender, Streamer und die Produktionsbranche schon seit längerem auf die Fahnen, schließlich waren TV- und Filmproduktionen in der Vergangenheit alles andere als umweltfreundlich, stattdessen wurden große Mengen Müll produziert und große Mengen CO2 freigesetzt. Doch neben manch kostenneutralen Maßnahmen kostet ein wirklich nachhaltiger Umstieg auf "Green Shooting" an vielen Stellen eben Geld.

Ein guter Ansatzpunkt wäre beispielsweise, die Umrüstung der bislang meist dieselbetriebenen Stromgeneratoren, die bei Außendrehs zum Einsatz kommen, auf umwelt- und klimafreundlichere Hybrid- oder Akku-Generatoren. Doch der Investitionsbedarf für einen solchen Umstieg ist gewaltig. Der Verband Technischer Betriebe für Film & Fernsehen (VTFF) hat unter seinen Mitgliedern nun erhoben, was der Umstieg kosten würde.

Demnach gibt es derzeit noch kaum Geräte, die die ökologischen Mindeststandards, zu denen sich ein breites Bündnis aus Sendern, Produktionsunternehmen, VoD- Diensten und Filmförderern bei der Film- und TV-Produktion Ende 2021 verpflichtet haben, erfüllen. 195 Aggregate - 93 Prozent aller im Einsatz befindlichen - müssten ausgetauscht werden, was insgesamt bis zu 78 Millionen Euro kosten würde, so der VTFF. Im Vergleich zu der neusten Generation von Dieselgeneratoren seien die Hybridmodelle um ca. 70 Prozent, die Akku-Generatoren um ca. 30 Prozent teurer.

Von den häufig mittelständischen Unternehmen sei das kaum allein zu tragen. "Die Investitionssumme von 78 Millionen Euro zeigt, welche finanziellen Herausforderungen unabhängig von der Verfügbarkeit von neuen Technologien auf die Rental-Unternehmen der Film- und TV- Branche bei dieser Transformation zukommen“, sagt Achim Rohnke, Geschäftsführer des VTFF und fordert daher staatliche Unterstützung. Sein Vorschlag sieht vor, dass die Mehrkosten im Vergleich zu den Dieselgenerationen durch öffentliche Mittel übernommen werden sollten - und das am besten schnell und unbürokratisch. "Für einen bürokratischen Hindernislauf durch die Förderinstanzen fehlt unseren Mitgliedern der lange finanzielle Atem. Wir brauchen eine gezielte Unterstützung", so Rohnke.