Die Fußballweltmeisterschaft in Katar sorgt weiterhin für Schlagzeilen – nur nicht positiver Natur. Der Weltverband FIFA muss am Montag einigen Mannschaften, deren Kapitäne eigentlich mit einer so genannten "One Love"-Binde auflaufen wollten (diese steht für Toleranz und gegen Diskriminierung), in einer derartigen Deutlichkeit klargemacht haben, dass dies zu unterlassen ist, dass sämtliche Teams nun darauf verzichten wollen. Am Montagabend untersagte der Weltverband dann auch den Belgiern ihre eigentlich geplante Trikotversion: Der Aufdruck "Love" müsse verschwinden.

Und während eigentlich unisono alle auftretenden Expertinnen und Experten der übertragenden und berichtenden deutschen Sender aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskamen, setzte ZDF-WM-Kommentatorin Claudia Neumann bei ihrer Reportage beim Montagabendspiel zwischen den USA und Wales ein klares Zeichen. Sie arbeitete gleich doppelt im Regenbogenstyle. Zum einen trug sie eine Kapitänsbinde in Regenbogenfarben – zum anderen war auf ihrem schwarzen Shirt ein entsprechend buntes Herz zu sehen.

Ein ähnliches Zeichen setzte nachmittags auch schon eine Expertin der BBC. Alex Scott sorgte dafür, dass es die "One Love"-Binde zumindest im Vorfeld des ersten Spiels der englischen Mannschaft doch noch auf den Rasen geschafft hat – zumindest an die Seitenlinie. Die ehemalige Spielerin, die nun als Expertin für die BBC arbeitet, trug eine entsprechende Binde. Die BBC hatte am Sonntag auch schon darauf verzichtet, die Eröffnungsfeier der Katar-WM im linearen Fernsehen zu übertragen. Stattdessen sendete sie einen Beitrag über den Umgang mit Gastarbeitern in Katar. Die Eröffnungsfeier konnten Britinnen und Briten im Internetstream verfolgen.



Ebenfalls ein Zeichen für Vielfalt gesetzt hat RTL-Moderatorin Bella Lesnik, die am Montag das Magazin "Exclusiv" mit einer "One Love"-Binde am Arm präsentiert hat. "Für Vielfalt und Toleranz muss immer Platz sein. Egal wo", sagte sie.