Kein "Weiter so", sondern eine "Frischzellenkur" – so stellt sich die Bundestagsfraktion der FDP die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einem nun vorgestellten Positionspapier vor. Die vielleicht wichtigste Aussage zuerst: Die Fraktion bekennt sich darin zum Wert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, will ihn aber doch in größerem Umfang verändern. Sie sieht nämlich nicht unerhebliches Einsparpotential. Entsprechend wurde auch der Entwurf des 3. Medienänderungsstaatsvertrages als zwar gut gemeint, aber eben nicht gut gemacht bezeichnet, wie die "FAZ" berichtet.

Was will die FDP genau? Zum einen Fusionen. Dadurch sollen nicht nur effizientere Verwaltungs-, Sender- und Angebotsstrukturen, sondern auch eine klare Digitalstrategie entstehen. Gemeint ist damit auch eine einheitliche Mediathek. Künftig solle, so sieht es das Papier vor, bei den Öffentlich-Rechtlichen sowohl auf Werbung als auch auf Sponsoring verzichtet werden. Und obwohl diese Einnahmen dann wegfallen würden, sollen die Rundfunkbeiträge zunächst eingefroren, später sogar gesenkt werden.

Den Online-Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen wollen die Liberalen gerne begrenzen – nicht zuletzt auch, weil presseähnliche Angebote von ARD und ZDF schließlich private Unternehmen unter Druck setzen. Ziel der FDP ist es, dass privat finanziertem Lokalrundfunk und -journalismus die "nötigen Entwicklungsmöglichkeiten" gegeben werden. In der Erklärung der liberalen Bundestagsabgeordneten hieß es auch: "Wir stehen für ein Mediensystem, in dem Maß und Mitte eingehalten werden".