Der Tag dürfte für viele Zuschauerinnen und Zuschauer anders als sonst begonnen haben: Wer es gewohnt ist, nach dem Aufstehen das "Morgenmagazin" bei ARD und ZDF zu sehen, bekam an diesem Dienstag nur Konservenware serviert. Der Grund: Das eigentlich vorgesehene "ZDF-Morgenmagazin" konnte wegen eines Warnstreiks nicht gesendet werden.

"Wie bei den ARD-Anstalten zuletzt, bewegt sich auch in den Gehaltstarifverhandlungen beim ZDF nicht wirklich etwas", teilte die Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden (VRFF) mit. "Daher tritt auch dort die VRFF-ZDF gemeinsam mit den Gewerkschaften DJV und ver.di in den Warnstreik". Bereits seit 3 Uhr nachts sind die Beschäftigten dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Enden soll der Warnstreik nach Angaben der Mediengewerkschaft um 10:30 Uhr.

Die Arbeitsniederlegungen führen dazu, dass ARD und ZDF am Dienstag ausnahmsweise unterschiedliche Programme in den Morgenstunden sendeten. Während im ZDF die Dokumentationen "Balkan-Style - Durch Europas wilden Südosten" und "Der Rhein - Von Vulkanen und Riesenflößen" gezeigt wurden, lief im Ersten ein Zusammenschnitt diverser "Moma-Reporter"-Berichte. Aktuelle Berichterstattung boten damit beide öffentlich-rechtliche Sender nur bedingt - kurzerhand waren einige "Tagesschau"-Ausgaben zu sehen.

Zuletzt war vor allem die ARD wegen der aktuell laufenden Tarif-Auseinandersetzung mehrfach von Warnstreiks der Belegschaft betroffen. Erst im November hatte es einen bundesweiten Streik-Tag gegeben, der an mehreren Stellen auch für das Publikum spürbar war.