An wen verkauft der amerikanische Konzern Comcast sein deutsches Pay-TV-Geschäft? Vor einer Woche berichtete DWDL.de, dass die Gespräche dazu auf die Zielgerade eingebogen sind. So besteht also die Möglichkeit, dass Comcast noch vor Jahreswechsel einen Schlussstrich in Sachen Sky Deutschland ziehen kann. Als wahrscheinlich gilt, dass Ralph Dommermuth, Gründer und Mehrheitsaktionär von United Internet, nach einem Verkauf mit seinen Unternehmungen zum künftigen Gesellschafterkreis des deutschen Pay-TV-Unternehmens gehören wird.



Nun bringt "Clap" einen weiteren Interessenten ins Gespräch, der gemeinsam mit United Internet zuschlagen könnte: Vivendi, genauer gesagt Canal+. Damit würde sich ein Kreis schließen. Vor gut 30 Jahren war Canal+ einer der Initiatoren von Sky-Vorgänger Premiere, der damalige Dekoder, in den man einen weißen Schlüssel stecken musste, war beispielsweise mit dem von Canal+ zu der Zeit genutzten identisch. Der französische Pay-TV-Anbieter ließ erst vor wenigen Tagen aufhorchen, weil er sich in Österreich nicht nur Champions-League-Topspiele ab 2024 gesichert hat, sondern auch Spitzenspiele der Europa und Europa Conference League. Zuvor hatte Canal+ in Österreich bereits einen Streamingdienst gestartet. Eine Kooperation betreibt man mit dem Mobilfunkanbieter A1 – ein ähnliches Team wären in Deutschland auch Vivendi und United Internet.

Wie schnell eine Einigung zu erwarten ist, ist unklar. So manche Zielgerade kann sich als lang erweisen. Nach "Clap"-Infos, die DWDL.de bestätigen kann, sollen die Gespräche in den vergangenen Tagen nicht so recht vorangegangen sein. Der Öffentlichkeit wurde das Vorhaben bekannt, als die US-Agentur Bloomberg Ende Oktober erstmals von den Gedankenspielen berichtete, inklusive einer Sky Deutschland-Bewertung in Höhe von einer Milliarde US-Dollar.

Dass Comcast am Ende auch nur annähernd so viel Geld für Sky Deutschland erlösen wird, haben Insider jedoch schnell als unwahrscheinlich eingeschätzt.