Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) will vor dem Hintergrund der angekündigten Sparmaßnahmen doch nicht die Federführung des ARD-Studios in Warschau übernehmen. Wie dpa und "Tagesspiegel" berichten, sagte RBB-Interimsintendantin Katrin Vernau am Montag im Hauptausschuss des brandenburgischen Landtags, die Tendenz gehe ganz klar dahin, dass man das doch nicht machen werde. Verträge seien noch nicht unterschrieben.

Eine mögliche Lösung hat Vernau zudem schon parat: Sie hoffe, dass der WDR bereit sei, das, was lose vereinbart worden sei, wieder rückwärts zu drehen. "Das würde uns sehr helfen in der jetzigen Situation aus finanzieller Sicht", sagte Vernau. In der Vergangenheit hatte die Federführung des Studios zwischen RBB und WDR gewechselt. Vor einem Jahr kündigte der RBB jedoch an, im Laufe des Jahres 2022 die Verantwortung für das Warschau-Studio für gleich acht Jahre zu übernehmen.

"Die besondere Rolle Berlins als deutsche Hauptstadt und die Lage Brandenburgs an der Nahtstelle zu Osteuropa sehen wir als Verpflichtung, aber auch als große Chance", sagte die damalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger (DWDL.de berichtete). Ihre Nachfolgerin sieht dafür nun keinen Spielraum mehr, schließlich muss der RBB in den kommenden beiden Jahren 41 Millionen Euro sparen.

Unter Dach und Fach sind die Pläne mit Blick auf das ARD-Studio Warschau aber noch nicht. Der WDR bestätigte jedoch, sich in Gesprächen mit dem RBB zu befinden. Der "Tagesspiegel" bringt zugleich auch einen möglichen Wechsel des "Mittagsmagazins" vom RBB zum WDR ins Spiel. Der RBB hatte die Verantwortung vor einigen Jahren vom Bayerischen Rundfunk übernommen.