Die Umstrukturierung des deutschen Mediengeschäfts von Axel Springer wird wohl nicht ohne Entlassungen auskommen. Auf die Frage, ob es Entlassungen bei den beiden Marken geben werde, antwortete der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner in einem Interview mit der dpa: "Personalumschichtung auf jeden Fall. An der einen Stelle wird es weniger, an der anderen mehr. Das bedeutet auch Trennungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern."  Details zur Größenordnung und zum Zeitpunkt nannte Döpfner jedoch nicht.

Mit Blick auf das inzwischen massiv zurückgefahrene Live-Programm beim vor eineinhalb Jahren gestarteten Bild TV räumte der Springer-Boss indes Fehler ein. "Dieses hochambitionierte Nachrichtensenderkonzept war im Rückblick nicht die richtige Idee." An Bild als Deutschlands größter Boulevardmarke will Döpfner gleichwohl festhalten. Eine Trennung von "Bild" könne er sich nicht vorstellen, betonte er gegenüber der dpa. "'Bild' ist Teil der DNA von Axel Springer."

Gleichzeitig wird jedoch der Blick weiter in Richtung USA gehen. "Heute sind wir nach Reichweite der viertgrößte Verlag in den USA. Wir haben dort in den letzten 15 Monaten 400 Journalistinnen und Journalisten eingestellt", erklärte Mathias Döpner und erhofft sich perspektivisch einen noch größeren Anteil auf dem amerikanischen Markt. "In den USA wollen wir weiter wachsen. Von Platz 4 kann man auf 3, von 3 auf 2, vielleicht sogar eines Tages von 2 auf 1. Unmöglich ist das nicht."

Der Wachstumsmotor des Mediengeschäfts von Springer werde in den nächsten Jahren "viel stärker in Amerika liegen als in Deutschland oder in anderen europäischen Märkten", so Döpfner im dpa-Interview. "Dass es dann so etwas wie einen zweiten Standort gibt - das ergibt sich von selbst." Er halte jedoch für unwahrscheinlich, dass der Rechtsstandort von Berlin nach Amerika verlegt wird. "Axel Springer", betonte der Vorstandsvorsitzende, "ist ein transatlantisches Medienunternehmen."