Die Gewerkschaften DJV, ver.di und unisono haben alle Beschäftigten des Mitteldeutschen Rundfunks am Standort Leipzig am heutigen Mittwoch zwischen 7 und 22 Uhr zu einem Warnstreik aufgerufen. Hintergrund sind die nach Angaben der Gewerkschaften "festgefahrenen" Tarifverhandlungen, in denen die Geschäftsleitung zu verstehen gegeben habe, über ein Kompromissangebot der Gewerkschaften nicht verhandeln zu wollen.

Dieses Angebot sieht demnach die Anhebung der Honorare und Gehälter um 2,25 Prozent vor - wie es die KEF den öffentlich-rechtlichen Sendern jährlich an Personalkostensteigerungen vorsehe. Obendrein fordere man aber eine Inflationsausgleichsprämie. "Wenn sich die Arbeitgeberseite bei zentralen Gewerkschaftsforderungen so unbeweglich zeigt, ergeben weitere Gespräche aus unserer Sicht keinen Sinn", sagt Heidje Beutel, Vorstandsvorsitzende des DJV Thüringen. "Ohne Druck bewegt sich nichts – also machen wir Druck!"

Diesen Druck bekommen aktuell Hörerinnen und Hörer des Radiosenders MDR Aktuell zu spüren. Da der in Leipzig produziert wird, kann er derzeit nicht senden. Stattdessen wird derzeit das Programm von MDR Sachsen-Anhalt aufgeschaltet. Auch sonst könne es zu "kurzfristigen Umstellungen in unseren Programmangeboten", so ein MDR-Sprecher. onkret seien die Auswirkungen nicht absehbar und werden sich erst im Tagesverlauf ergeben.