Mit Günther von Lojewski ist der frühere Intendant des damaligen Senders Freies Berlin (SFB) gestorben. Unter anderem der RBB berichtet darüber, bestätigt wurden die Informationen auch von Susann von Lojewski, Tochter von Günther von Lojewski und aktuell ZDF-Studioleiterin in Nairobi.

Günther von Lojewski wurde 87 Jahre alt. 1989 wurde er zum SFB-Intendanten gewählt – er blieb dann acht Jahre an der Spitze. Während seiner Amtszeit musste er dem Sender auch eine neue Struktur verpassen, die der Wiedervereinigung geschuldet war. Lojewski hatte einst übrigens angeregt, eine große Mehrländeranstalt im Osten zu etablieren. Das wurde so nicht 1:1 umgesetzt, 2003 fusionierten immerhin aber der SFB und der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg zum heutigen RBB.

Von Lojewskis journalistische Karriere begann indes schon in den 60er Jahren. Er volontierte damals bei der Hannoverschen Allgemeinen, ging dann zum Innenpolitik-Ressort der "FAZ". Ende der 60er Jahre übernahm er die Leitung der ZDF-Nachrichtenredaktion, Ende der 70er leitete er die "Report"-Redaktion des BR. 1995 bekam er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen, 2017 auch den Bayerischen Verdienstorden.

"Als gebürtiger Berliner führte er den Sender Freies Berlin - auch am Tag des Mauerfalls. Der von ihm geleitete SFB hat in diesem historischen Moment die Bilder für die ganze Welt geliefert", sagte RBB-Intendantin Katrin Vernau. "Der Blick aus seinem Büro im Fernsehzentrum machte Günther von Lojewski manchmal andächtig, wie groß Berlin sei, wie großartig und welche Möglichkeiten sich nun in der wiedervereinigten Stadt ergäben. In den für Berlin und Brandenburg so wichtigen Jahren der Veränderungen prägte er die Geschichte des Hauses. Als SFB-Intendant hat Günther von Lojewski die immer stärkere Kooperation mit dem Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg bis 1997 wesentlich mitgestaltet. Wir verlieren mit Günther von Lojewski einen der frühen Wegbereiter des Rundfunk Berlin-Brandenburg, der einige Jahre später, 2003, durch die Fusion von SFB und ORB entstanden ist."