Neben dem Berlusconi-Konzern Media for Europe will auch der neueste ProSiebenSat.1-Großaktionär, die tschechische PPF Group, ein Wörtchen bei der ProSiebenSat.1 Media SE mitreden und hat ebenfalls Anspruch auf einen Sitz im Aufsichtsrat des Unterföhringer Konzerns angemeldet. In einer Mitteilung vom Montag teilte man mit, dass man in entsprechende Verhandlungen mit ProSiebenSat.1 eingetreten sei.
"PPF ist der Ansicht, dass ProSieben eine faire Vertretung aller wichtigen Aktionäre im Aufsichtsrat sicherstellen sollte", heißt es wörtlich. Zugleich teilte man mit, dass die PPF Group ihren Anteil an Aktien und Instrumenten an der ProSiebenSat.1 Media SE weiter auf nun 10,1 Prozent erhöht hat. Vor knapp zwei Wochen war bekannt geworden, dass die PPF Group knapp über 9 Prozent der Anteile besitzt.
Die PPF Group ist zu fast 99 Prozent im Besitz der Milliardärin Renáta Kellnerová und ihrer Familie. Die 1991 in der Tschechischen Republik gegründete Investmentgruppe PPF ist in 25 Ländern in Europa, Nordamerika und Asien tätig, neben dem Medien-Bereich auch in den Sektoren Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Immobilien, Maschinenbau und Biotechnologie.
Bei ProSiebenSat.1 ist PPF nach Media for Europe derzeit zweitgrößter Anteilseigner. Beim Einstieg PPF mit: "PPF ist überzeugt, dass die digitale Transformation von ProSieben einen Mehrwert für alle Aktionäre schaffen wird. PPF freut sich darauf, mit dem Management und dem Aufsichtsrat von ProSieben in diesem Digitalisierungsprozess zusammenzuarbeiten."
Derzeit ist eine Stelle im Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 vakant, nachdem Bert Habets auf den Posten des CEO gewechselt ist. Zur Hauptversammlung 2023 laufen zudem die Bestellungen von drei Aufsichtsratsmitgliedern aus: Lawrence A. Aidem, Antonella Mai-Pochtler und die der stellvertretenden Vorsitzenden Marion Helmes. Vorsitzender des Gremiums ist Andreas Wiele.