Erst vor wenigen Tagen haben sich die Schauspielergewerkschaft BFFS und ver.di zusammen mit Sky auf Gemeinsame Vergütungsregeln (GVR) geeinigt, diese sehen unter anderem Zusatzvergütungen für Filmschaffende, darunter auch Regisseurinnen und Regisseure, vor (DWDL.de berichtete). Das ist jedoch dem Bundesverband Regie ein Dorn im Auge, wie nun durch eine Pressemitteilung mehr als deutlich wird. 

Darin widerspricht man der Vertretung der Regisseurinnen und Regisseure durch ver.di und ruft die BFFS darüber hinaus dazu auf, ihre "unkollegialen Alleingänge" zu stoppen. Kern der Kritik ist: ver.di versuche mit der BFFS den Bereich der Vergütungsabsprachen bei Auftragsproduktionen "zu bestellen", dazu schließe man "eine bescheidene Vergütungsregelung nach der anderen ab", kritisiert der BVR. Von den Urheberverbänden habe man dafür oft aber kein Mandant, so die Kritik. 

Im aktuellen Fall widerspricht der BVR der neuen GVR für den Bereich der fiktionalen Regie und weist zudem darauf hin, dass die Urheberverbände schon seit eiiger Zeit die Repräsentativität und Unabhängigkeit von ver.di in Frage stellen würde. Das Verhalten des BFFS bezechnet der Regie-Verband auch deshalb als "unkollegial", weil die Verbände der Urheberallianz (BVK, BFS und VSK) zuletzt das Scheitern der GVR-Verhandlungen mit Sky bekannt gemacht hatten. "Ganz offenbar verhandelten ver.di und BFFS mit Sky hinter dem Rücken dieser Urheberverbände. Reingrätschen nennt man das beim Fußball, und das ist ein klares Foul", so der BVR.

Sky will man nun erneut zu Gemeinsamen Vergütungsregeln auffordern, heißt es vom BVR. Die Gewerkschaften ruft man dazu auf, "sich auf ihre tarifvertragliche Zuständigkeit zu konzentrieren". Und der BFFS soll nach dem Willen des BVR "seine Alleingänge auf dem Feld der Tarif- und GVR-Politik" einstellen. Jobst Oetzmann, Beirat des BVR, sagt: "Die Film-Urheberverbände werden sich nicht unter das Erlösbeteiligungsregime ver.dis zwingen lassen."