Anfang November 2022 hat Joyn erstmals angekündigt, Mr. Gay Germany suchen zu wollen. Dabei begleitete man die Kandidaten, die diesen Titel anstrebten. Es war das erste Mal überhaupt in der Geschichte des Wettbewerbs, dass ein TV- bzw. Streaminganbieter die Männer begleitete und das anschließend auf Sendung brachte. Seit dem 16. Dezember hat Joyn wöchentlich neue Folgen der Reihe "G-A-Y: Mr. Gay Germany" online gestellt, auch das Finale war bereits zu sehen. Doch inzwischen ist das Format von der Plattform verschwunden, darüber hat zuerst die "Bild"-Zeitung berichtet. 

Die Boulevardzeitung schreibt von "Schummelvorwürfen". Konkret geht es um den Sieger Lukas, dessen Wahl womöglich nicht mit rechten Dingen zugegangen sein soll. Es steht der Vorwurf im Raum, dass einzelne Jury-Mitglieder Lukas schon vor der Wahl und den Dreharbeiten kannten und er so einen unfairen Vorteil gegenüber seinen Mitbewerbern hatte. Joyn hatte deshalb nach "Bild"-Infos schon im Februar interne Ermittlungen eingeleitet und Mitarbeitenden der zuständigen Produktionsfirma Fabiola und Kandidaten einen Fragenkatalog zukommen lassen. 

Joyn bestätigt gegenüber der "Bild", dass man das Format aufgrund der Vorwürfe von der Plattform genommen habe. "Leider gibt es inzwischen Zweifel am fairen Ablauf des Auswahlprozesses, die wir nach interner Prüfung nicht vollständig aufklären können", so Joyn in einer Mitteilung gegenüber der Zeitung. 

Patrick Dähmlow, der den Wettbewerb veranstaltet hat und der auch schon vor den Dreharbeiten mit dem späteren Sieger befreundet war, kann die Aufregung nicht verstehen. "Für uns ist die Entscheidung, die Sendung vorerst runterzunehmen, nicht nachvollziehbar und wir versichern, dass die Wahl im Rahmen des Regelwerks wie jedes Jahr fair und mit den 11 Juroren abgesprochen durchgeführt wurde", sagt er gegenüber der "Bild". Zur Tatsache, dass er den späteren Sieger kannte, sagt Dähmlow, dass das in der "queeren Szene einer Stadt ganz normal" sei. Lukas hätte sich ganz regulär beworben.