Der NDR verlässt demnächst sein Landesfunkhaus am Kieler Schlossplatz, nun hat man Nägel mit Köpfen gemacht und einen neuen Mietvertrag unterzeichnet. Das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein liegt künftig im Wissenschaftspark in unmittelbarer Nähe der Christian-Albrechts-Universität. Der Sender spricht von einem "wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur crossmedialen Transformation des NDR in Schleswig-Holstein". Man vermeide mit dem Umzug Kosten für Investitionen und Unterhalt, den die Gebäude am bisherigen Standort verursacht hätten. Die bisherigen Büros seien "sanierungsbedürftig" und "energetisch ineffizient" gewesen, so der NDR. 

Bis zu einem Umzug wird es aber noch dauern. Noch stehen die neuen Büros im Wissenschaftspark nämlich gar nicht, der Neubau befindet sich aktuell noch in der Planung. Mit einem Baubeginn ist Anfang des kommenden Jahres zu rechnen, die Fertigstellung ist für das zweite Halbjahr 2025 angepeilt. Der Umzug soll dann erst Ende 2026 erfolgen. Am Standort Kiel arbeiten für den NDR rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter etwa ein Viertel als freie Autorinnen und Autoren. 

NDR-Intendant Joachim Knuth sagt zum bevorstehenden Umzug: "Mit dem Umzug des Landesfunkhauses in Kiel stärken wir den Norddeutschen Rundfunk in Schleswig-Holstein. Die regionale Berichterstattung gehört zu unserer DNA, mit dem neuen Standort schaffen wir neue Möglichkeiten der crossmedialen Zusammenarbeit. Das wird den Programmangeboten im Norden einen weiteren Schub verleihen, davon werden die Menschen in Schleswig-Holstein profitieren." Knuth selbst wird zum Einzug vermutlich gar nicht mehr in Amt und Würden sein. Der NDR-Chef ist aktuell 63 Jahre alt, seine Amtszeit endet Ende Anfang 2026.

Volker Thormählen, Direktor Landesfunkhaus Schleswig-Holstein, sagt, am neuen Standort werde man "nicht nur deutlich weniger Fläche als bisher" benötigen, man habe dort auch deutlich verbesserte Bedingungen für "integriertes und gemeinschaftliches Arbeiten, für multimediales Produzieren und für moderne, zeitgemäße Formen des Miteinanders". Karola Schneider, Vorsitzende NDR Verwaltungsrat, ergänzt: "Die Erfordernisse des digitalen Wandels, dem sich auch der NDR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt stellen muss, machen das Arbeiten in dafür geeigneten, technisch funktionellen Räumlichkeiten notwendig. Mit Hilfe externer Expertise hat eine umfassende Abwägung zwischen Sanierung und Umbau bzw. Neubau am Standort Kiel stattgefunden. Dabei stand der Aspekt der Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt. Der Verwaltungsrat hat daraufhin der Anmietung einer an den Bedürfnissen des NDR orientierten, neu zu errichtenden Immobilie zugestimmt."