Dass Fox News auch nach dessen Abwahl lange Zeit fest an der Seite des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump stand und dessen Lüge von der "gestohlenen Wahl" weiter verbreitete, kommt den Konzern von Rupert Murdoch nun ziemlich teuer zu stehen. Mit Dominion und Smartmatic hatten gleich zwei Hersteller von Wahlmaschinen, die bei der US-Wahl zum Einsatz kamen, den Sender wegen Verleumdung und Geschäftschädigung verklagt.

Den ersten Prozess mit Dominion hat man nun in buchstäblich letzter Sekunde beigelegt: Eigentlich hätten am Dienstag die Eröffnungsplädoyers gehalten werden sollen. Die Jury hatte bereits im Gerichtssaal Platz genommen, als der Richter den Beginn erst verschob und dann schließlich eine außergerichtliche Einigung der beiden Parteien verkündete. Medienberichten zufolge zahlt Fox News mit 787,5 Millionen US-Dollar in etwa die Hälfte der ursprünglich geforderten 1,6 Milliarden.

"Lügen haben Konsequenzen", sagte der Anwalt des Wahlmaschinen-Herstellers gegenüber der "New York Times". In den letzten Wochen wurde der Druck auf Fox News immer größer, weil über Gerichtsanträge immer mehr belastendes und peinliches Material publik wurde. So konnte man unter anderem nachvollziehen, dass sowohl Rupert Murdoch selbst als auch der Redaktion von Fox News lange bekannt war, dass unter anderem Trumps Vorwürfe, die Hersteller der Wahlsoftware würden mit dem Milliardär George Soros zusammenarbeiten, um Trump zu stürzen, unhaltbar waren. Das hinderte Fox News aber nicht daran, öffentlich an Trumps Legende weiter zu stricken.

Fox teilte mit, dass man anerkenne, dass das Gericht "bestimmte Behauptungen über Dominion als falsch einstufe" und will die Einigung als Zeichen für "das anhaltende Engagement von Fox für höchste journalistische Standards" verkaufen. "Wir hoffen, dass unsere Entscheidung, den Streit mit Dominion gütlich beizulegen, anstelle der Verbitterung eines spaltenden Prozesses, es dem Land ermöglicht, sich von diesen Themen zu lösen." Ganz so schnell wird man sich zumindest bei Fox News von dem Thema aber wohl nicht lösen können - denn die Klage von Smartmatic steht ja weiter im Raum. Hier geht es sogar um 2,7 Milliarden US-Dollar.