"Weissensee" könnte nach dem ursprünglichen Ende im Jahr 2018 und nach vier Staffeln doch noch eine fünfte Staffel und damit eine Fortsetzung erhalten. Das sagte Film- und Fernsehproduzentin Regina Ziegler nun in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. "Wir versuchen, 'Weissensee' weiterzuerzählen, aber nicht mit der ARD", so Ziegler, die auch hinter den vier bereits produzierten Staffeln steht. 

Die Ankündigung von Ziegler kommt pünktlich zum 50-jährigen Bestehen von Ziegler Film Ende April. Ob es aber tatsächlich zu einer Fortsetzung kommt, ist aktuell unklar. Ziegler nannte gegenüber der dpa keine Details und sagte auch nicht, ob man bereits einen potenziellen Abnehmer für eine neue Staffel gefunden habe. Ziegler macht aber keinen Hehl daraus, dass sie schon vor Jahren gerne eine fünfte Staffel umgesetzt hätte. "Aber der Programmdirektor der ARD, Volker Herres, fand, dass die 'Treuhand' im deutschen Fernsehen auserzählt ist", so die Produzentin. 

Genau das hatte der damalige ARD-Programmdirektor Volker Herres in einem Interview mit DWDL.de erklärt. Im August 2019 sagte er: "Von 'Weissensee' ist derzeit keine Fortsetzung mehr geplant. Die Serie lebte von den letzten Stunden und Wochen der DDR. Dieser große Bogen ist so weit nach der Wende auserzählt." Vor ziemlich genau zwei Jahren gab Herres seinen Job dann ab, seither ist Christine Strobl Programmchefin der ARD. 

"Weissensee" dreht sich um das Leben der sehr unterschiedlichen Familien Kupfer und Hausmann in der DDR. Die ersten beiden Staffel spielen in den Jahren 1980 und 1987. Staffel drei beginnt mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 und zieht sich bis in das Jahr 1990. Die bislang letzte Staffel spielt im ersten Jahr nach der Wende. Ausgezeichnet wurde die Serie unter anderem mit dem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis. Zu sehen gibt es die Folgen heute unter anderem bei Netflix und über das kostenpflichtige ARD Plus. 

Die linearen TV-Quoten waren für "Weissensee" übrigens bis zum Schluss gut, auch wenn sie zuletzt etwas abfielen. Die ersten drei Staffeln erreichten im Ersten durchschnittlich mehr als viereinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, die vorerst letzte Staffel lag dann unter der Marke von vier Millionen, war mit fast 13 Prozent Marktanteil aber noch immer ein solider Quotenerfolg für den Sender.