Binnen etwas mehr als einem Monat haben beide Geschäftsführer Corint Media verlassen. Ende März dieses Jahres war es Christoph Schwennicke, der auf eigenen Wunsch und im "wechselseitigen Einvernehmen" aufhörte, wie es damals hieß. Nun hat auch Markus Runde das Amt mit Wirkung zum 30. April niedergelegt, was auch deshalb bemerkenswert ist, weil er rund 21 Jahre lang Geschäftsführer von Corint Media (früher: VG Media) war.



Zu den Hintergründen der Veränderung wird in einer am späten Dienstagnachmittag verschickten Mitteilung kein Wort verloren. Glaubt man Informationen von "Medieninsider", dann soll insbesondere Axel Springer auf eine Veränderung gepocht haben. Springer ist nach ProSiebenSat.1 der zweitgrößte Gesellschafter von Corint Media. Mit Wirkung vom 1. Mai ist nun Dr. Christine Jury-Fischer neue Geschäftsführerin – sie leitete bisher seit rund zehn Jahren die Rechtsabteilung von Corint Media.

Michael Müller, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Corint Media: "Wir freuen uns, mit Frau Dr. Christine Jury-Fischer, der langjährigen Leiterin der Rechtsabteilung, eine sehr kompetente und erfahrene Nachfolgerin gefunden zu haben, die für Kontinuität und Verlässlichkeit in der Geschäftsführung der Gesellschaft steht." Corint Media vertritt die Urheber- und Leistungsschutzrechte nahezu aller deutschen und mehrerer internationaler privater Fernseh- und Radiosender sowie von zahlreichen Presseverlegern.

Es ist eine von 13 in Deutschland zugelassenen Verwertungsgesellschaften und steht unter der Aufsicht des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA). Zuletzt gelang es Corint Media, gerichtlich erste Lizenzzahlungen seitens Google durchzusetzen. Was manche als Erfolg einstuften, bemängelten wieder andere: Die Zahlungen seien zu gering ausgefallen.