ARD-Programmdirektorin Christine Strobl hat ihre Absicht untermauert, verstärkt in aufwendige Dokumentationen investieren zu wollen. "Unser Ziel ist es, mit großen Doku-Events bundesweit für Gesprächswert zu sorgen", sagte Strobl in München auf der Branchenveranstaltung "ARD TopDocs - Programmwerkstatt", wo sie ihre Botschaft vor allem an Vertreterinnen und Vertreter von Produktionsfirmen richtete. 

Dabei machte Strobl deutlich, dass große Stoffe wohl nicht zuletzt auf Kosten kleinere Filme gehen könnten. "Wir wollen mit attraktiven und populären Themen den Nerv unserer Zuschauer und User treffen. Dabei ist uns bewusst, dass Premium-Stoffe größere Budgets erfordern. Wir sind bereit, dafür an anderer Stelle auf Liebgewonnenes zur verzichten - auch im Bereich Dokumentationen."

Katja Wildermuth © BR/Markus Konvalin Katja Wildermuth
BR-Intendantin Katja Wildermuth betonte als Gastgeberin und ARD-Doku-Intendantin zugleich die besondere Bedeutung dokumentarischer Formate für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dokumentationen stärkten das Programm der ARD und bildeten ein wichtiges Gegengewicht zu Desinformation, Filterblasen und Trollen im Netz. "Unsere Demokratie ist darauf angewiesen, dass sich jeder umfassend über gesellschaftlich relevante Ereignisse informieren und sich dazu eine eigene Meinung bilden kann. Dazu leisten wir mit unseren Dokumentationen eine wichtige Aufgabe."

Eine starke Partnerschaft zwischen Doku-Schaffenden und Sendern sei "der Schlüssel zum Erfolg", betonte Wildermuth. "Und wir sehen, dass die Menschen Lust haben auf differenzierende Formate wie Dokus, Podcasts - trotz der immer wieder beschworenen TikTokisierung unserer Medienwelt."

Mehr zum Thema