Am 3. Juli brechen am SWR-Vorabend neue Zeiten an: Ab diesem Datum beginnen die "Landesschau Rheinland-Pfalz" bzw. die "Landesschau Baden-Württemberg" dann immer bereits um 18:15 Uhr, also direkt im Anschluss an die regionale "SWR Aktuell"-Ausgabe um 18 Uhr. Die Sendezeit wird um 30 Minuten auf dann insgesamt 75 Minuten ausgedehnt. Im Zuge dessen werden die bislang um 18:15 Uhr beheimateten Formate wie "Mensch Leute!", "natürlich!", "made in Südwest", "Mensch Heimat" oder "Die Rezeptsucherin" eingestellt.

Durch die 30 Minuten verlängerte Sendezeit entstünden "neue Möglichkeiten, Informatives zu bieten und von den Lebensrealitäten der Menschen in der Region zu erzählen". Neu ist dabei, dass es auch gemeinsame Reihen in beiden Magazinen zu sehen geben wird, die also somit in den Ausgaben für Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu sehen sein werden. Ein Beispiel dafür sind die "Rheingeschichten" mit Porträts von Menschen, die an dem Fluss leben, der die beiden Bundesländer verbindet. Auch wenn Handwerkerinnen und Helfer in Tierheimen mit der Kamera begleitet werden, ist das künftig länderübergreifend Thema.

Für die Rubrik "Lohnt sich das?" ist obendrein noch der BR Kooperationspartner: Hier verraten Menschen, wie viel sie in ihren jeweiligen Berufen verdienen und wie sie damit auskommen, in der Reihe "Retro" gibt's einen Blick ins Archiv. Und zudem soll es längere Reportagen über "Alltags-Heldinnen und -Helden" aus einem der beiden Bundesländer zu sehen geben, die ebenfalls Teil beider Ausgaben werden. Neben diesen länderübergreifenden Reihen sollen aber die regionalen Beiträge natürlich weiter wichtiger Teil der Sendung bleiben und dann auch aufs jeweilige Land beschränkt. Auch in der Moderations-Besetzung gibt es keine Änderung.

Doch warum nun die Änderung - zumal für die Auswertung in Mediatheken doch eigentlich einzelne Sendungen besser geeignet sein müssten als lange Magazine? Auf Nachfrage erläutert man seitens des SWR, dass man sich mit den Änderungen an das Nutzungsverhalten des Publikums anpassen wolle. "Die Daten der Medienforschung sagen aus, dass das klassische Fernsehen am Vorabend immer mehr zum Nebenbei-Medium wird. Fernsehen läuft im Hintergrund, während man ganz andere Alltagsdinge erledigt, wie z. B. das Abendessen. Längere Handlungsstränge scheinen gerade nicht das zu sein, was die Menschen vom Fernsehen um diese Uhrzeit erwarten. Mit der Änderung soll es für das Publikum leichter werden, jederzeit in die Sendung hineinzufinden", so der SWR.

Und was passiert mit den Themen, die bislang in den nun eingestellten 18:15 Uhr-Formaten zu sehen waren? Die sollen auch weiter einen Platz im SWR Fernsehen haben. So wird man im September donnerstags um 21 Uhr ein neues 45-minütiges Doku-Format starten.  In der Sendung "SWR Portrait" werden Geschichten von Menschen aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erzählt, die Inhalte von "Mensch Leute" werden darin aufgehen. Orte, Regionen und Gemeinden, die bisher in "Mensch Heimat" vorgestellt wurden, sollen in anderen Formaten beleuchtet werden - etwa in Rhainland-Pfalz im Format "hierzuland" oder auf Youtube in "Dorfmenschen", in der "Landesschau Baden-Württemberg" gibt es beispielsweise die Reihen "Eine Woche in ...” und "Sonja in ...", in der das SWR Fernsehen eine Woche lang jeden Tag in einem Ort in Baden-Württemberg sein wird. 

SWR-Intendant Kai Gniffke sagt zu den Veränderungen: "Die 'Landesschau Rheinland-Pfalz' und die 'Landesschau Baden-Württemberg' gehören zu den erfolgreichsten Formaten des SWR – im Fernsehen, wie auch im Digitalen. Mit der Reform des Vorabendprogramms im SWR schaffen wir noch mehr Platz für Geschichten von Menschen und Heldinnen und Helden des Alltags aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Wir bieten mehr Abwechslung und Vielfalt in den Geschichten und stärken dabei gleichzeitig die Zusammenarbeit und die Synergien in den Redaktionen."