Das Konzept der sogenannten "Presenter-Reportage" ist einfach: Ein renommierter Journalist rückt als agierender Berichterstatter selbst ins Bild und führt durch die von ihm recherchierte Reportage. Das neue Format hätte eigentlich innerhalb der Reihe "ARD exclusiv" etabliert werden sollen. Doch daraus wird nun nichts.
Wie die ARD gegenüber DWDL.de bestätigte haben die Chefredakteure der ARD-Anstalten auf ihrer Konferenz Anfang dieser Woche entschieden, die "Presenter-Reportage" nicht dauerhaft ins Programm zu nehmen. Sie würde deren Ansicht zufolge "ARD exclusiv" nicht bereichern und keinen Mehrwert schaffen.
Mehrwert heißt in diesem Zusammenhang offenbar mehr Quote. Denn als Begründung führt die ARD an, dass die drei testweise ausgestrahlten Folgen keine spürbar höheren Quoten als herkömmliche Reportagen geholt hätten. Dass die "Presenter-Reportage" scheiterte, weil sich WDR, NDR und SWR nicht auf einen Reporter einigen konnten, der die Reihe präsentiert, bestritt die ARD unterdessen.
Anfang des Jahres wurde darüber berichtet, dass ein Streit zwischen den einzelnen ARD-Häusern entbrannt sei. Die Marktforschung hatte ergeben, dass künftig der WDR mit seinem Presenter Georg Restle das Gesicht zum Bericht sein soll. Entgegen der ursprünglichen Vereinbarung soll der SWR allerdings darauf bestanden haben, auch seinen Reporter - Thomas Leif - weiterhin als Presenter einer entsprechenden Reportage auf dem Bildschirm zu behalten.