Am 20. Juli startet die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft – sie wird in Australien und Neuseeland ausgetragen, weshalb die Spiele deutscher Zeit nachts bis mittags laufen. Vor zwei Wochen haben sich ARD und ZDF die Free-TV-Rechte von der FIFA gesichert, nach langen und zähen Verhandlungen. Für die Sportredaktionen beider Sender ist das eine Herausforderung: In kurzer Zeit musste ein redaktioneller Plan erstellt werden. Auch deshalb wird ein nicht unwesentlicher Teil der Rahmenberichte aus Deutschland kommen. Die ARD meldet sich mit Claus Lufen aus Hamburg, das ZDF schickt Sven Voss aus Mainz auf Sendung. Die ARD berichtet mit rund 15 Personen vor Ort, für das ZDF arbeitet ein achtköpfiges Team um Kommentatorin Claudia Neumann von den Austragungsorten aus. Neumann kommentiert auch die beiden schon feststehenden ZDF-Matches des DFB.

 

"Aufgrund des kurzen Vorbereitungszeitraums nach Erhalt der WM-Rechte arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Spiele attraktiv zu übertragen – linear und online. Wir werden ein umfassendes WM-Angebot auf unseren Online-Plattformen bereitstellen, das den Fußballfans garantiert: Alle Spiele, alle Tore sind auch zeitunabhängig bei ARD und ZDF zu sehen", sagt ZDF-Sportchef Yorck Polus.

Insgesamt finden 64 WM-Spiele statt, 48 davon in der Vorrunde. Und von diesen 48 werden ARD und ZDF 35 Stück im linearen Programm abbilden. Die restlichen 13, mitunter sind das Parallelspiele am dritten Gruppenspieltag oder Partien, die nachts stattfinden, laufen im Stream. Das erste Spiel der deutschen Elf, das am Montag, 24. Juli um 10:30 Uhr deutscher Zeit angepfiffen wird, zeigt das ZDF live. Gegner ist Marokko.

Das Erste überträgt am letzten Juli-Sonntag das zweite Spiel der Deutschen, dann heißt der Gegner Kolumbien, Anstoß ist deutscher Zeit um 11:30 Uhr. Südkorea ist schließlich Gegner am finalen Gruppenspieltag, hier überträgt in Deutschland wieder das ZDF – Anpfiff ist am Donnerstag, 3. August um 12 Uhr. Bei den zwischen 5. und 8. August laufenden Achtelfinals liegt das Vorwahlrecht bei der ARD, anzunehmen also, dass die deutsche Partie im Ersten läuft. Gemäß Spielplan findet diese – sofern Deutschland die Runde erreicht - entweder um zehn oder 13 Uhr am Dienstag, 8. August statt. Im Viertelfinale wechselt das Vorwahlrecht zum ZDF, im Halbfinale liegt es wieder bei der ARD. Das Spiel um Platz drei, das am 19. August um zehn Uhr deutscher Zeit stattfindet, läuft in der ARD, das Finale tags drauf mittags um 12 im ZDF. Dafür zeigt die ARD das Eröffnungsspiel zwischen Neuseeland und Norwegen am 20. Juli.

 

Für Das Erste berichten Christina Graf und Bernd Schmelzer von den Kommentatoren-Plätzen in den Arenen, zudem soll Stefanie Baczyk Spiele aus Deutschland kommentieren. Die Rahmenberichte kommen derweil aus einem Studio in Hamburg mit Blick auf die Elbe. Claus Lufen wird durch die "Sportschau"-Sendungen führen und dabei Nia Künzer als Expertin an seiner Seite haben. Allzu viel Vorlauf planen die Sender nicht. Vermutlich auch der knappen Vorbereitungszeit geschuldet, beginnen die Rahmenberichte an den meisten Spieltagen etwa 30 Minuten vor dem Anpfiff des ersten im Linearen übertragenen Spiels.

Unklar ist darüber hinaus auch, ob die 64 WM-Spiele zusätzlich noch live im Pay-TV laufen. Einem "T-Online"-Bericht zufolge sollen DAZN und Sky Interesse angemeldet haben, bestätigt ist das aber nicht. Streamingdienst DAZN hatte die Frauen-WM 2019 bereits im Angebot.