Der Bavaria Film stehen offenbar schwierige Monate bevor. Das Unternehmen erwartet für das derzeit laufende Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang, der noch dazu mit rückläufigen Deckungsbeiträgen einhergeht. Konzernweit sollen daher nun die Fixkosten reduziert werden. Bedeutet: Es sollen "signifikante Einsparungen im Sachkosten- und Personalbereich erreicht werden", wie am Donnerstag bekannt wurde. In der Holding soll es einen Personalabbau geben, über dessen Einzelheiten in den kommenden Wochen informiert werde, heißt es.
"Es ist unser Ziel, den bevorstehenden Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten und betriebsbedingte Kündigungen möglichst zu vermeiden. Wir stehen hierzu am Anfang von Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern. Im Zuge der umfassenden Transformation ist es unser Ziel, moderner, schlanker und auf Gruppenebene integrierter zu arbeiten", erklären CEO Christian Franckenstein und CFO Julia Reuter.
Während im laufenden Geschäftsjahr also ein Rückgang der Zahlen erwartet wird, zeigt sich Bavaria Film mit 22/23 zufrieden. Zum Bilanzstichtag Ende Januar 2023 wurden Umsatzerlöse in Höhe von 305,9 Millionen Euro erzielt – leicht mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Gesamtleistung lag mit rund 313 Millionen um zweieinhalb Prozent im Plus.
Das EBITDA betrug nach Bavaria-Angaben knapp 22 Millionen, das waren weniger als im Vorjahr (damals 28,4 Mio.). Die inzwischen eingetrübte wirtschaftliche Stimmung rühre von "belastenden makroökonomischen Parametern wie Inflation, Lieferkettenproblematik, Kostensteigerungen sowie Konsumzurückhaltung" her. So würden "fast alle Auftraggeber der Bavaria Film Gruppe stagnierende oder gar rückläufige Erlöse" verbuchen, weshalb die Auftragsvergabe "zurückhaltend" sei, berichtet das Produktionshaus.
Die Bavaria reagiert dahingehend, dass sie ihre Transformationsziele nun beschleunigen will. Buzzwords diesbezüglich sind Digitalisierung von Arbeitsprozessen, die Abschaffung von Doppelstrukturen und die Umsetzung günstigerer Herstellungsprozesse in der Produktion. Weiterhin will man unter den Top 5 der Content-Hersteller in Deutschland bleiben.