Erst vor rund vier Wochen hatte ITV offiziell bekanntgegeben, eine mögliche Übernahme von All3Media aktiv zu prüfen (DWDL.de berichtete). Bereits davor war öffentlich geworden, dass die Eigentümer von All3Media, Warner Bros. Discovery und Liberty Global, sich alle Optionen offen halten - also auch einen Verkauf des Produktions- und Vertriebshauses. Doch zumindest an ITV wird man das Geschäft nicht verkaufen. 

Wie der britische Medienkonzern nun nämlich bekanntgegeben hat, prüft man die Möglichkeit einer All3Media-Übernahme nicht mehr aktiv. Gleichwohl erklärt der Konzern, man beobachte die Situation weiterhin. Eine Zusammenführung von ITV Studios und All3Media ist damit sehr unwahrscheinlich geworden. 

In einer knappen Pressemitteilung zum Thema von ITV heißt es, dass man alle potenziellen Übernahmemöglichkeiten anhand "strenger Finanzkriterien" prüfe und bewerte. Das heißt wohl: All3Media ist (aktuell noch) zu teuer. Zuletzt kursierte die Summe von rund einer Milliarde Pfund, den die bisherigen Eigentümer von All3Media bei einem Verkauf erlösen wollen - also rund 1,2 Milliarden Euro. Nicht ausgeschlossen natürlich, dass ITV wieder in die Verhandlungen einsteigt, sollte der Preis signifikant sinken. 

Ein kompletter Verkauf von All3Media ist ohnehin nicht sicher. Möglich ist auch, dass einer der bisherigen Eigentümer den Konzern übernimmt. All3Media gehört erst seit 2014 zu WBD und Liberty Global, die damals rund 670 Millionen Euro für den Produktions- und Distributionskonzern auf den Tisch legten. Weltweit gehören insgesamt rund 50 verschiedene Produktionsfirmen zum Konzern. In Deutschland sind Produktionsfirmen wie Filmpool samt Töchtern, south & browse, idtv, The Fiction Syndicate und Tower Productions oder auch die Digital-Unit Little Dot Studios Deutschland Teil von All3Media, die Fiction-Aktivitäten hat man unter Irina Ignatiew-Lemke bei All3Media Fiction gebündelt. Die Leitung von All3Media Deutschland hat Taco Rijssemus.