Der SWR hat angekündigt, sich von einem Großteil seiner Requisiten zu trennen. Man gebe damit eine "Antwort auf [den] rasanten Wandel der Medienbranche" und passe den Fundus dem stetig geringeren Bedarf an. Grund für die immer weniger oft benötigten Requisiten sind digitale Produktionsmöglichkeiten, dieser Trend werde anhalten und sich sogar noch verstärken, heißt es vom SWR. Insgesamt soll der Bestand um 80 Prozent verkleinert werden. Exponate aus den drei Fundus-Abteilungen Kleinrequisiten-, Möbel- und Kostümfundus will man künftig gesammelt im SWR Funkhaus Baden-Baden unterbringen. 

Zudem hat der SWR angekündigt, Gespräche etwa mit Kulturbetrieben und Fundus-Dienstleistern aufzunehmen, die einzelne Exponate übernehmen wollen. "Ziel sind Vereinbarungen, die eine Mitnutzung durch den SWR vorsehen", heißt es vom Unternehmen. Zuvor hatte man einige Zeit lang versucht, den Fundus als Ganzes zu verkaufen, damit dieser weiterbetrieben werden kann - dafür hat sich aber kein Käufer gefunden, was wohl ziemlich gut darlegt, dass das Geschäft nicht mehr wirtschaftlich ist. 

Wenn der Umzug der verbleibenden Requisiten abgeschlossen und die Veräußerung der restlichen Gegenstände abgeschlossen ist, hat der Fundus-Standort in der Saarstraße in Baden-Baden keine Funktion mehr für den SWR und soll entsprechend verkauft werden. Welchen Erlös sich der Sender dadurch erwartet, ist nicht bekannt. Fest steht nur, dass die Veränderungen keine negativen Auswirkungen auf die Belegschaft haben sollen. Alle Mitarbeitenden des Fundus in der Saarstraße und des Kleinrequisitenfundus gehen bis Ende 2023 planmäßig in Ruhestand. Die Mitarbeitenden im Kostümfundus sollen im Rahmen des verkleinerten Fundus am Standort Baden-Baden weiterarbeiten.

"Wir haben uns eineinhalb Jahre intensiv darum bemüht, den Fundus in eine Hand im Südwesten zu geben - nicht nur, um die Filmlandschaft im Südwesten zu fördern, sondern auch, weil der SWR mit seinen szenischen Produktionen weiterhin auf einen geringen Teil an Kostümen und Requisiten angewiesen ist", sagt Marlene Neuberger, Hauptabteilungsleiterin Event und Akquise beim SWR und auch zuständig für die Requisiten. "Wir sind dankbar für diese Gespräche und diesen Austausch. Es hat sich letztlich niemand gefunden, der den Fundus übernimmt. Dies zeigt, dass er in der bestehenden Form nicht wirtschaftlich zu betreiben ist. Auch für den SWR nicht, der zu einem sorgsamen Umgang mit Beitragsgeldern verpflichtet ist."