
Frank Plasberg ("Hart aber Fair"), nach der Absage von Günther Jauch der heißeste Kandidat für einen Polittalk am Sonntagabend im Ersten, hält es für eine "Bürgerpflicht, mit Frau Mohnhaupt zu reden". Sollte sie bei ihm zu Gast sein, würde es aber "ganz sicher eine Konfrontation mit der Seite der Opfer" geben. Den Vorwurf, man würde Mohnhaupt damit eine Plattform bieten, weist Plasberg zurück. Das sehe er gelassen, würde es aber zum Thema der Sendung machen. Plasberg: "Als Honorar bekäme Frau Mohnhaupt 250 Euro – unseren Standardsatz."
Seine ZDF-Kollegin Maybritt Illner ("Berlin Mitte") hält die Frage derzeit für noch nicht aktuell. Aber sollte Mohnhaupt frei kommen, "spricht grundsätzlich nichts dagegen, mit ihr in meiner Sendung zu reden." Auch bei Johannes B. Kerner könnte sie zu Gast sein. Sein Chefredakteur Markus Heidemanns sagte der "BamS": "Natürlich ist Frau Mohnhaupt als Person der Zeitgeschichte ein interessanter Gast – falls sie sich der Konfrontation mit den Angehörigen der Opfer stellt. Auf ein Honorar müsste sie allerdings verzichten."
Die ARD-Kollegen Beckmann und Maischberger hingegen haben kein Interesse, wie aus den Redaktionen der beiden Sendungen zu hören ist. Dafür könnte, wenn sie wollte, Mohnhaupt bei N24 gleich zwei Talkshows besuchen. Bärbel Schäfer ("Talk ohne Show"): "Unserer Demokratie muss es sich leisten können, Gespräche mit freigelassenen Terroristen zu führen." Und für Hajo Schumacher ("Links-Rechts") ist ein Interesse an einem Auftritt von Mohnhaupt "selbstverständlich".