Stark gestiegene Papierpreise, Inflation und Zurückhaltung von werbungtreibenden Unternehmen: Für die Print-Branche ist die aktuelle Situation am Markt nicht einfach. Das zeigt sich an vielen verschiedenen Beispielen, jetzt kommt ein weiteres hinzu: Das Satire-Magazin steckt ganz offenkundig in finanziellen Problemen und hat nun einen Aufruf gestartet, um die eigene Zukunft abzusichern. 5.000 neue Abonnements will man generieren, um "weiter Hefte produzieren zu können". 

Den Humor hat man beim Satire-Magazin trotz der angespannten Lage nicht verloren. Dass man so pleite "wie noch nie" sei, liege neben den genannten Faktoren natürlich auch an den seltenen Erden, die man für die Büropflanzen benötige, und den Massagesesseln in der Chefredaktion. Es sind "Titanic"-Witze, wie man sie kennt. Und dennoch muss sich etwas verändern, denn sonst scheint die Zukunft des Magazins unsicherer denn je. 

Neben dem Abschluss eines Abo listet die Redaktion auf ihrer Webseite weitere Möglichkeiten auf, um das Magazin zu unterstützen. So kann man neben dem Buchen von Werbeanzeigen auch Spenden tätigen. "Helfen Sie uns dabei, das letzte Printmagazin auf dem deutschen Markt zu werden", bewirbt die "Titanic" die Aktion.

Gleichzeitig zum Start der Aktion sind "Titanic"-Gesichter ausgerückt, um die Botschaft in die Welt bzw. in die Redaktionen der Republik zu tragen. Gegenüber dem "Spiegel" sagt etwa "Titanic"-Chefredakteurin Julia Mateus: "Es stand noch nie gut um unsere Finanzen. Aber wenn wir jetzt nichts tun, wird es unser Heft in ein paar Monaten nicht mehr geben." Aktuell zählt "Titanic" rund 15.000 Abonnentinnen und Abonnenten, die Gesamtauflage liegt bei 37.000. Die "FAZ" berichtet sogar davon, dass Redakteure und Autoren auf ihr Geld warten. Gehälter würden nur noch "in Einzelfällen ausgezahlt". Oliver Maria Schmitt, ehemaliger Chefredakteur und einer der Herausgeber der "Titanic", scherzt gegenüber der "FAZ", dass die eine Titanic untergegangen sei, da habe man nichts mehr machen können. Nun könnten die Leserinnen und Leser aber die andere "Titanic" retten.