Während sich die Öffentlich-Rechtlichen angesichts der nahenden Festlegung des Rundfunkbeitrags für die Zeit nach 2025 immer stärker Spar-Appellen gegenüber sehen, könnten sie fürs Personal schon bald deutlich mehr ausgeben müssen. Die Gewerkschaft DJV wird jedenfalls mit einer recht saftigen Forderung in die nächste Tarifrunde gehen, in der Anfang 2024 Verhandlungen bei SWR, NDR, BR und WDR anstehen.

Der Gesamtvorstand des DJV hat nun beschlossen, eine Einkommenserhöhung von 10,5 Prozent für Journalistinnen und Journalisten, die bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten beschäftigt sind, zu fordern. "Die Journalistinnen und Journalisten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk brauchen endlich einen spürbaren Inflationsausgleich als Zeichen der Wertschätzung für ihre qualifizierte Tätigkeit", kommentiert der DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall die Forderungen.

Den Kolleginnen und Kollegen würde "immer mehr Arbeit bei faktisch sinkenden Einkommen aufgehalst. So geht das nicht weiter." Die Sparbemühungen der Sender dürfe nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen, so Überall weiter. "Dass Aufsichtsgremien bei Patricia Schlesinger versagt haben, darf sich nicht auf den Kontoauszügen der Journalisten niederschlagen." Die Forderung nach Einsparungen hängt allerdings freilich nicht nur mit Skandalen wie um Patricia Schlesinger zusammen.