Disney hat Geschäftszahlen für sein viertes Geschäftsquartal vorgelegt, das Ende September endete. Demnach stieg der Umsatz in den drei Monaten um 5 Prozent auf rund 21,2 Milliarden US-Dollar. Im Gesamtjahr steht damit ein Plus von 7 Prozent, Disney machte in den abgelaufenen 12 Monaten einen Umsatz in Höhe von 88,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn im letzten Quartal lag bei 694 Millionen. Besonders argwöhnisch wurde zuletzt das Streaminggeschäft des Medienkonzerns beäugt, häufte man hier aufgrund hoher Investitionen doch auch enorme Verluste an. 

Diese Verluste im Streaming-Bereich konnte man nun deutlich eindämmen. So lag die Sparte im abgelaufenen Quartal bei einem Minus in Höhe von 387 Millionen Dollar, das ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahresquartal, als der Verlust noch bei rund 1,47 Milliarden Dollar lag. Disney+ legte innerhalb von drei Monaten um 7 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten zu und steht mittlerweile bei insgesamt 112,6 Millionen Gesamtnutzern. Zusammen mit Hotstar zählt Disney+ rund 150 Millionen Kundinnen und Kunden. Hinzu kommen nochmal fast 50 Millionen Hulu-Kunden. 

Beim Umsatz ist das Direct-to-Consumer-Geschäft (DtC) mittlerweile fast doppelt so groß wie das traditionelle Geschäft mit den linearen TV-Sendern. Doch während im DtC-Business ein Verlust eingefahren wird, liegt der Gewinn bei den Sendern noch immer bei rund 800 Millionen Euro. Das Entertainment-Segment blieb damit bei Disney das stärkste im abgelaufenen Quartal, das größte Plus (13 Prozent) gab es allerdings bei den Experiences, also beim Geschäft mit den Freizeitparks und Kreuzfahrten, hier stieg der Umsatz auf 8,16 Milliarden Dollar. Der Gewinn betrug 1,76 Milliarden Dollar, das ist mehr als die Bereiche Entertainment und Sport zusammengerechnet abwarfen. 

Disney bestätigte außerdem sein schon vor einiger Zeit formuliertes Ziel, im Streaminggeschäft Ende 2024 die Profitabilität zu erreichen. Gleichzeitig warnte der Konzern Analystinnen und Analysten davor, dass die Entwicklung bis dahin nicht "linear" verlaufen werde. Das heißt: Im nächsten Quartal könnte der Streaming-Verlust schon wieder höher sein als jetzt, Ende 2024 will man aber die schwarze Null erreichen. 

Sparziele werden deutlich angehoben

Disney-Chef Bob Iger relativierte kurz nach der Vorlage der Geschäftszahlen vorherige Äußerungen zu einem möglichen Abschied aus dem klassischen Fernsehgeschäft. Man habe bei der Prüfung des Bereichs interessante Möglichkeiten gefunden, um Kosten zu senken, so der Konzernboss. Um Kostensenkungen gibt es bei Disney ohnehin in den vergangenen Monaten - und an dieser Front zieht man nun noch einmal die Daumenschrauben spürbar an. So wollte Disney ursprünglich 5,5 Milliarden US-Dollar einsparen, man wird letztlich aber wohl bei einem Betrag in Höhe von 7,5 Milliarden landen.

Gegenüber "Deadline" hat sich Iger mittlerweile auch zum nahenden Ende des Streiks der Schauspielerinnen und Schauspieler geäußert. "Es war an der Zeit, ich bin hocherfreut", sagte er dort über die erzielte Einigung mit der Schauspielergewerkschaft. "Es war ein langer Sommer und es ist eine Branche, die wirklich wieder arbeiten muss und wieder arbeiten will. Ich werde einer dieser Menschen sein, die die Rückkehr an die Sets bejubeln wird."