Ab Freitag und dann das Wochenende über hält der AfD-Landesverband aus Thüringen seinen Landesparteitag ab. Von vor Ort darüber berichten kann nun auch ein Team des Magazins "Monitor", das vom WDR umgesetzt wird. Eine entsprechende Akkreditierung muss ausgestellt werden, das hat "Monitor" nun via Einstweiliger Verfügung erwirkt. Freiwillig wollte die rechte Partei diesen Zugang nicht gewähren – mit spannender Begründung: Bei "Monitor" könne nach Ansicht der AfD nicht mehr von "journalistischer Berichterstattung" die Rede sein.

 

Über die Entscheidung des Landgerichts Erfurt sagt Ellen Ehni, Chefredakteurin Politik und Zeitgeschehen des WDR: "Das ist ein Erfolg für die freie Berichterstattung in diesem Land – und für die Demokratie. Das Gericht bestärkt uns in unserem Auftrag. Dazu gehört auch die Berichterstattung über Landesparteitage, bei denen kritische Fragen selbstverständlich möglich sein müssen.“ Am Mittwoch hatte bereits auch der Deutsche Journalisten Verband (DJV) Kritik an der AfD-Entscheidung geäußert. "Indem kritische Berichterstatter vom Parteitag ferngehalten werden, nimmt die AfD Einfluss auf die Berichterstattung. Das missachtet aus meiner Sicht eindeutig die Rundfunk- und Pressefreiheit", ließ sich Vorsitzender Mika Beuster zitieren.

Die nächste "Monitor"-Sendung soll kommende Woche Donnerstag um 21:45 Uhr im Ersten laufen. Von der thüringischen AfD gab es weder am Mittwoch, als die Nicht-Akkreditierung bekannt wurde, noch am Donnerstag ein Statement zur Sache. Vorstandssprecher der AfD-Thüringen ist unter anderem der umstrittene Politiker Björn Höcke.