Foto: Vanity FairDer Start von "Vanity Fair" findet nicht, wie monatelang kommuniziert, erst am Donnerstag statt: Der Verlag Condé Nast entschied sich, die Erstausgabe bereits am morgigen Mittwoch an die Kioske zu bringen. Eine in der Branche übliche Aktion zum Start eines neuen Titels, kommentiert eine Sprecherin des Verlages gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de.

Die neue wöchentliche Zeitschrift aus Berlin will unter Leitung von Chefredakteur Dr. Ulf Poschardt (Foto) die visuelle Opulenz und die intellektuelle Tiefe einer anspruchsvollen Monatszeitschrift mit dem aktualitätsbezogenen Qualitätsjournalismus eines wöchentlichen Nachrichtenmagazins verbinden. So formuliert es der Verlag. Chefredakteur Poschardt spricht davon ein Heft für "Mover & Shaker" zu machen - und meint damit Schlüsselfiguren unserer Gesellschaft.

Am morgigen Mittwoch sollen aber bitte erst einmal alle zugreifen: 500.000 Exemplare der 320 Seiten dicken Erstausgabe bringt Condé Nast zum Einführungspreis von einem Euro in den Handel. Im Vorfeld war über einen Startpreis von 1,50 Euro spekuliert worden. Nach monatelangem Rätselraten darüber, wie das spannendste Printprojekt seit Jahren nun aussehen wird und unzähligen Berichten über das, was vielleicht kommen könnte, liegen jetzt dann endlich Tatsachen vor.

Der Verlag sieht in dem Start nicht nur einen neuen Printtitel am Markt. Der Schritt nach Berlin und die Entwicklung eines großen wöchentlichen Magazins sei ein Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit von Qualitätszeitschriften und der wichtigste Launch einer Zeitschrift in Deutschland seit 15 Jahren.
 


"Vanity Fair wird eine neue wichtige publizistische Stimme im deutschen Zeitschriftenmarkt. Ein innovatives Konzept im Herzen Europas für eine anspruchsvolle und große Zielgruppe - die neue Leistungselite Deutschlands", erklärt Bernd Runge, Herausgeber und Vice President Condé Nast International. 500.000 Exemplare verkaufen sich allerdings nicht allein an die Leistungselite.

Foto: Conde NastWer also soll "Vanity Fair" kaufen? Allenfalls diejenigen, die durch den in der Medienlandschaft entfachten Vorberichterstattungs-Marathon auf die neue Zeitschrift aufmerksam geworden sind. Eine Werbekampagne im Vorfeld gab es nicht. Warum? Kein Kommentar von Condé Nast und der trockene Hinweis, man habe schon immer gesagt, die Kampagne starte erst am Erstverkaufstag.
 
Bekannt ist seit Dienstagmittag die erste Exklusiv-Geschichte des neuen Magazins: "Vanity Fair" veröffentlicht in seiner Erstausgabe exklusiv das Tagebuch der ermordeten russischen Journalistin Anna Politkovskaja. Sie war die hartnäckigste Kritikerin Putins und wurde im vergangenen Herbst in Moskau erschossen.

Das Medienmagazin DWDL.de wird den Start der "Vanity Fair" aktuell begleiten und bereits am morgigen Vormittag einen ersten DWDL.de-Check des neuen Magazins veröffentlichen. Eine ausführliche Blattkritik folgt am Donnerstag.