Kooperative Berlin ist eine dieser digitalen Produktionsfirmen, die bislang vor allem für Funk, diverse Stiftungen und andere Organisationen produziert hat, außerdem war man im Bereich Events tätig. Nun macht man Schlagzeilen in eigener Sache: Das Unternehmen hat angekündigt, sich 2024 aufzuspalten. So entstehen die beiden neuen Unternehmen supa.stories GmbH und Die Gesellschaft für eine gute Zukunft mbH. In supa.stories wird das Inhaltegeschäft mit seinen unterschiedlichen journalistischen Formaten gebündelt. Kooperative Berlin bleibt zwar bestehen, übernimmt künftig aber nur noch Serviceleistungen wie Facility, Technik und Verwaltung für die beiden neuen Firmen.
"Creator, Communities und natürlich Autor:innen, Showrunner:innen und alle anderen, die spannende Ideen haben, können uns Formate anbieten, die wir dann zusammen umsetzen und in unserem Partnernetzwerk zum Fliegen bringen", sagt Markus Heidmeier. "In welcher Form wir unsere Formate auch entwickeln – am Ende geht es uns immer darum, Stories zu erzählen, die die Veränderungen unserer Zeit so spiegeln, dass die jeweilige Zielgruppe die relevanten Aspekte fühlen kann." Mit ins neue Unternehmen wandern die zuletzt unter dem Dach von Kooperative Berlin produzierten Funk-Sendungen "Auf Klo - Das Letzte Gespräch" und das Hochkant-Format "Brudi". Neue dokumentarische True-Crime Serien zu den Themen Verbrechen, Umwelt und Klima sowie Pop und Liebe sollen 2024 starten. "Dazu kommen in Kürze innovative Formate für die ARD- und ZDF-Mediathek sowie der erste große Mystery-Fiction-Podcast für die ARD Audiothek", heißt es von der Produktionsfirma.
Darüber hinaus will man neue Standards in Sachen Arbeitsbedingungen für das weitgehend junge Team etablieren. Die Rede ist von Fairness und Teilhabe. So will man nach innen und außen hin für transparente Gehälter sorgen. Darüber hinaus haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine unbegrenzte Anzahl an Urlaubstagen, müssen keine Überstunden machen und bei der Besetzung von Führungsrollen herrscht das Konsentverfahren. Zu alledem will man umwelt- und ressourcenschonend produzieren und grundsätzlich keine unbezahlten Pitches für Auftragsproduktionen machen. Dazu Markus Heidmeier: "In unserem Markt existiert viel zu viel unbezahlte Arbeit. Das ist nicht vertretbar und wir werden den Weg nicht mitgehen."
Über die Formatentwicklung und Medienproduktion hinaus sind zudem weitere Sub-Brands geplant, darunter die supa.school und die supa.strategy. Im Rahmen der supa.school soll es ab Frühjahr 2024 erste offene und rein digitale Masterclasses geben. Hier will man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Medienhäuser ebenso ansprechen wie aus anderen Institutionen, die journalistisches Storytelling benötigen. Unter supa.strategy will man mittelfristig ausgewählte Beratungsmandate übernehmen. Das hatte man schon in der Vergangenheit etwa für RBB, MDR, Thinktanks, Stiftungen oder auch die TU Berlin gemacht. Dabei ging es um die Beratung rund um das Thema Kommunikation, das will man auch künftig fortführen.
Außerdem ist geplant, die Zusammenarbeit mit der Schwesterfirma Kanakfilm Berlin GmbH strategisch auszubauen. Diese wird auch von Markus Heidmeier zusammen mit Co-Geschäftsführerin und Gründerin Yelda Türkmen geführt. Künftig wollen beide Unternehmen besonders hinsichtlich Infrastrukturen und Serviceproduktionen enger zusammenarbeiten. Einen Stellenabbau soll es im Zuge dessen aber nicht geben, wie Kooperative Berlin gegenüber DWDL.de bestätigt. Im Gegenteil: Das gesamte Netzwerk solle "durch entstehende Synergien" wachsen. Das Team von supa.stories werde absehbar sogar größer sein als das Story-Team aktuell bei Kooperative Berlin.