Logo: ARDEinen Tag nach ihrer Entscheidung über die Nachfolge von Sabine Christiansen am Sonntagabend hat die ARD am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Frankfurt noch einmal Stellung genommen zur Wahl von Anne Will, der Zukunft von Frank Plasberg im Ersten und der Nachfolge von Anne Will bei den "Tagesthemen".
 
Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff stellte dabei klar, dass das gestern noch namenlos angekündigte Format für Frank Plasberg definitiv sein hochgelobter WDR-Talk "Hart aber fair" sein werde. Zuvor hieß es in den vergangenen Wochen einige Male aus dem Kreis der ARD-Intendanten, dass das Format nicht in dieser Form ins Erste übertragbar sei.

Seine bisher im WDR-Fernsehen ausgestrahlte Sendung "Hart aber fair" wird jetzt also offiziell ab spätestens 2008 ins Programm des Ersten wechseln und voraussichtlich entweder mittwochs oder donnerstags zwischen 20:15 und 22:15 Uhr zu sehen sein. Die Sendung soll mindestens 60 Minuten lang sein. Programmdirektor Dr. Günter Struve wünscht sich die Sendung aber möglichst lang - also 75 oder gar 90 Minuten, wie derzeit im WDR. Struve: "Das Format würde deutlich anders aussehen mit 60 als mit 75 oder 90 Minuten. Viele der Zusatzreize, die Plasberg im Lauf des Zeit hinzugefügt hat und die der Sendung gut bekommen sind, würden dann nicht möglich sein. Ich bin dafür: Wenn diese Sendung, dann in all ihren Elementen, also möglichst lang."
 


Fritz Raff in Frankfurt: "Plasberg wird mit seiner Sendung im Ersten wesentlich zur weiteren Schärfung unseres Informationsprofils beitragen." Struve zeigt sich überzeugt, dass Das Erste mit Plasberg ein neues Gesicht bekomme, das den Zuschauern bald vertraut sein werde, da Plasberg in Talkstil und Präsentation unverwechselbar sei.
 
Grundsätzlich, so Struve, werde man für "Hart aber fair" nicht moderierte Formate aus dem Programm räumen. Dies sei für ihn eine Lehre aus der Kürzung der Politmagazine vor einem Jahr: "Formate protestieren nicht, Menschen schon." Nicht gestrichen werden aber definitiv die Fernsehfilme, die derzeit am Mittwoch laufen. Sie sind laut Struve "ein öffentlich-rechtliches Gut, die würden schon in sich aufschreien". Umfang und Inhalte der Filme stünden nicht zur Disposition, würde "Hart aber Fair" mittwochs laufen, würden diese auf einen anderen Sendeplatz wechseln.
 
Struve betonte auch, dass der Jahreswechsel der späteste Termin für einen Wechsel von "Hart aber Fair" ins Erste sei. Wenn es gelinge, könne er sich auch einen früheren Wechsel vorstellen und strebe diesen auch an. Allerdings räumte er ein: "Da hängen so viele Änderungen dran, dagegen ist die Programmreform im letzten Jahr ein Pippifax-Spiel." Und weiter: "Claims werden verteidigt werden, da können Sie sicher sein. Die, die herausgenommen werden sollen, werden nichts unversucht lassen, um ungeschoren davonzukommen. Insofern wird die ARD auch 2007 für Ihre Unterhaltung sorgen."

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