Barny Mills © Sky Deutschland Barny Mills
RTL Deutschland und Sky Deutschland haben am Dienstagvormittag eine sehr umfassende Kooperation bekannt gegeben. Beide Unternehmen tauschen in größerem Stil als bis dato Programme aus. Die Zusammenarbeit ist zunächst für zwei Jahre, also bis Ende 2025, angekündigt. Grundsätzlich aber sei es das Ziel, künftig noch mehr Content gemeinsam zu nutzen. Ein spannender Gedanke auch vor dem Hintergrund der im ersten Halbjahr 2024 anstehenden Verhandlungen rund um die Fußball-Bundesliga-Rechte. "Die Gewohnheiten der Verbraucher ändern sich im Laufe der Zeit", sagt Sky-Deutschland-CEO Barny Mills. "Unsere Aufgabe ist es, diese Entwicklungen vorwegzunehmen und Lösungen anzubieten, die ihnen das Leben erleichtern." Erleichtert werden dürfte nicht zuletzt auch das jeweilige Budget, wenn über Sublizenzierungen nun zwei Unternehmen beteiligt sind.



So wird RTL in den Jahren 2024 und 2025 jeweils sieben Formel1-Rennen an Sonntagen zeigen und an diesen Wochenenden auch die Qualifikation oder den Sprint am Samstag. An fünf weiteren Wochenenden läuft die Qualifikation oder der Sprint bei RTL, wie eine Sprecherin DWDL sagte. Und an zwölf weiteren Wochenenden sind Quali oder Sprint bei RTL+ verfügbar. Bis 2020 war der Kölner Privatsender schon langjähriger Free-TV-Sender der Formel1. Danach folgten zwei Jahre, in denen RTL je vier von Sky sublizenzierte Rennen zeigen konnte. In dieser Saison fand Sky keinen Free-TV-Live-Partner. Jetzt also die Einigung mit wieder mehr Free-TV-Rennen. Alle 24 geplanten Rennen sind bei Sky zu sehen, nun also noch 17 auf exklusiver Basis.

Neben der Formel 1 wird RTL – naheliegenderweise ebenfalls sonntags – drei Zweitliga-Bundesliga-Konferenzen übertragen. Und auch RTL+ profitiert von der Zusammenarbeit. Pro Woche wird der Streamingdienst ein Premier-League-Spiel senden dürfen: ganz offenbar immer ein Sonntagsspiel. Unklar ist bei all diesen Rechten, wer das Recht des First-Picks hat. Das ist insbesondere mit Blick auf den englischen Fußball und die Formel 1 wichtig. Wer darf sich die Rosinen rauspicken?

Sky profitiert, in etwas geringerer Weise, von der Zusammenarbeit, in dem es ab 2024 wieder Spiele der UEFA Europa (Conference) League anbieten kann. Der Wettbewerb lief dort bis 2018. Die Rede ist von zwei Matches pro Spielwoche, die auch auf Sky übertragen werden. Üblicherweise spielen drei deutsche Teams in Europa- und Europa-Conference-League. Ein Top-Spiel gibt es im Free-TV bei RTL, die zwei weiteren Vertreter waren bisher exklusiv im Stream bei RTL+ zu sehen. Zumindest theoretisch gibt es nun also die Möglichkeit, genau diese Spiele künftig auch wieder über den klassischen Verbreitungsweg, nämlich bei Sky, zu sehen. Für Sky passt das, da man nach dem Verlust der Handball-Bundesliga speziell donnerstags Live-Sport-Bedarf hatte. Am Wochenende wird man die HBL mit den neuen Moto-GP-Rechten ersetzen.

 

Stephan Schmitter © MG RTL D / Marina Rosa Weigl Stephan Schmitter
"Die neue Content-Partnerschaft mit Sky ist der nächste große Schritt in Richtung unseres Versprechens 'All Inclusive Entertainment', da es unser Fiction- sowie unser Sportangebot rund um Fußball, American Football und Motorsport perfekt ergänzt. Gleichzeitig verschaffen wir den höchst attraktiven Sky-Sportrechten eine maximale Reichweite auch im Free-TV und im Streaming, produziert von großartigen Teams auf beiden Seiten", sagt der künftige RTL-Deutschland-CEO Stephan Schmitter. Mills ergänzte: "Die innovative Partnerschaft mit RTL ermöglicht es uns jetzt, noch mehr Zuschauern einige der spannenden Sporterlebnisse zu zeigen, die das brillante Team bei Sky Sport für sie bereithält."

Anmerkung: Wir haben nachträglich von RTL zur Verfügung gestellte Infos zu den Formel1-Qualifyings ergänzt.