Mit welchem Song Israel am diesjährigen "Eurovision Song Contest" teilnehmen wird, soll sich noch in dieser Woche entscheiden. Vorab aber hat sich der öffentlich-rechtliche Sender Kan zu Wort gemeldet und mitgeteilt, dass man die Texter der beiden bestplatzierten Songs "October Rain" und "Dance Forever" gebeten habe, die Texte der Hits unter Wahrung ihrer künstlerischen Freiheit neu zu schreiben. Die Sängerin Eden Golan hatte sich dafür qualifiziert, Israel bei dem weltweit größten Musikwettbewerb zu vertreten.

Mitschwingen wird dabei die Frage, ob Israel in diesem Jahr überhaupt beim "ESC" antreten darf. Die European Broadcasting Union befand, dass "October Rain" politische Botschaften enthalte – solche sind während des Wettbewerbs aber untersagt. Der vom Sender Kan dann vorgeschlagene Song "Dance Forever", der sich mit dem Hamas-Massaker vergangenen Herbst befasst, wurde von der EBU ebenfalls abgelehnt. Sogar Israels Präsident Isaac Herzog hatte zuletzt betont, wie wichtig eine Teilnahme Israels beim "ESC" sei. Er versprach damals, auf jede erdenkliche Weise helfen zu wollen, dass sein Land im Wettbewerb bleibe.

Das hat ganz offenbar funktioniert. Dennoch ist in Israel längst eine Debatte um den Wettbewerb entbrannt. Andere Stimmen befürchten nämlich, der "ESC" könnte "zu einem unkontrollierbaren antiisraelischen Spektakel" werden, wie es eine israelische Zeitung befürchtet. Sie bezeichnete einen freiwilligen Rückzug als "optimales Krisenmanagement". Am 11. Mai und dann im schwedischen Malmö wird der diesjährige "ESC" ausgetragen.