Der sportliche Wert dieses Kampfes dürfte eher überschaubar sein, prestigeträchtig wird es vermutlich trotzdem: Netflix hat angekündigt, im Sommer einen Boxkampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul zu übertragen. Die beiden Kontrahenten steigen am 20. Juli im AT&T Stadium in Dallas gegeneinander in den Ring, nach Angaben des Streamingdienstes fasst das Stadion 80.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Noch mehr erhofft man sich vor den Bildschirmen.
Die Voraussetzungen beim Kampf könnten nicht unterschiedlicher sein: Mike Tyson galt zu seiner Profi-Zeit als gefürchteter Gegner, ist inzwischen aber schon 57 Jahre alt. Jake Paul wurde zunächst als Youtuber bekannt und hat vor wenigen Jahren seine professionelle Box-Karriere gestartet - und er ist 30 Jahre jünger als sein Kontrahent. Mike Tyson hat seinen letzten Kampf im November 2020 bestritten.
Für Netflix ist es ein Stück weit Neuland. Beim Streamingdienst gibt es zwar einige Inhalte, in denen es um Sport geht, auf Live-Übertragungen hat man bislang aber weitestgehend verzichtet. Mit "The Netflix Cup" und "The Netflix Slam" gab es bislang erst zwei Live-Übertragungen, der Boxkampf wird nun das dritte Event dieser Art sein. Künftig sehen die Kundinnen und Kunden bei Netflix aber noch mehr Sport: Zuletzt ging der Streamingdienst einen umfassenden und milliardenschweren Deal mit der WWE ein (DWDL.de berichtete).
"Mein Ziel ist es, Weltmeister zu werden, und jetzt habe ich die Chance, mich gegen den größten Schwergewichts-Champion der Welt, den härtesten Mann des Planeten und den gefährlichsten Boxer aller Zeiten zu beweisen", schrieb Jake Paul auf X, ehemals Twitter. Mike Tyson erklärte via Netflix-Pressemitteilung, dass er sich auf den Kampf gegen Paul freue. "Er hat sich im Laufe der Jahre als Boxer deutlich weiterentwickelt, daher wird es eine Menge Spaß machen zu sehen, was der Wille und Ehrgeiz eines ‚Kindes‘ mit der Erfahrung und Begabung eines GOAT (Greatest Of All Time, Anm.) machen."
"Mike Tyson ist eine der größten Ikonen in der Geschichte des Boxens und Jake Paul ist eine der größten Disruptionen in der Geschichte des Boxens", sagt Gabe Spitzer, Vizepräsident Nonfiction Sports bei Netflix. Er verspricht für den Kampf "pures Drama".