Nachdem die RTL Group ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2023 am Donnerstagvormittag veröffentlicht hat, erläuterte Konzernchef Thomas Rabe das Zahlenwerk auch noch einmal vor Journalistinnen und Journalisten und beantwortete zusätzlich einige Fragen. Dabei gewährte der CEO der RTL Group auch einen kleinen Einblick in das laufende Jahr 2024 - und da geht es deutlich besser los als 2023.
Rabe sprach in dem Presse-Call zwar von einem gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld und davon, dass sich die aktuelle Buchungslage auch immer auch kurzfristig ändern könne. Dennoch gehe man bei RTL Deutschland für das erste Quartal von einem Plus bei den Werbeerlösen in Höhe von 7 Prozent aus. "Das ist wohltuend nach mehreren Jahren des Rückgangs der Werbemärkte", zeigte sich Rabe erleichtert.
Dass es für RTL Deutschland in diesem Jahr wieder bergauf geht, ist für die gesamte RTL Group essentiell. Der Umsatz- und Ergebnisrückgang im vergangenen Jahr ist vor allem auch auf das kriselnde Werbegeschäft in Deutschland zurückzuführen. So erzielte RTL Deutschland im vergangenen Jahr 2,6 Milliarden Euro Umsatz (-5,3 Prozent), der operative Gewinn (Adjusted EBITA) ging allerdings um rund 30 Prozent auf 321 Millionen Euro zurück. Damit liegt das Deutschlandgeschäft beim Gewinn schon fast auf einem Niveau mit dem aus Frankreich: Die Groupe M6 steigerte ihren Gewinn 2023 leicht um 2,3 Prozent auf 311 Millionen Euro - und das bei einem Umsatz, der bei 1,3 Milliarden Euro liegt, also der Hälfte von RTL Deutschland.
Für Deutschland und das Gesamtjahr 2024 ist man bei der RTL Group nun recht optimistisch, auch wenn man davon ausgeht, die angepeilten 7 Prozent des ersten Halbjahres nicht halten zu können. So erwartet man aber immerhin ein Plus in Höhe von 3 Prozent für 2024, die anderen Märkte sollen stabil bleiben. Ähnlich optimistisch für das Jahr 2024 hatte sich zuletzt auch ProSiebenSat.1 gezeigt (DWDL.de berichtete).
Keine Informationen hat die RTL Group nach wie vor vom Bundeskartellamt, das noch immer prüft, ob die Ad Alliance ab dem kommenden Jahr die Vermarktung von RTLzwei übernehmen darf - das hat Thomas Rabe im Presse-Call nun noch einmal bestätigt. Man warte selbst auf das Ergebnis der Kartellwächter, so Rabe. Der Bertelsmann-Boss und RTL-Group-CEO machte dann aber auch noch einmal klar, dass er seinen bis 2026 laufenden Vertrag erfüllen wolle. Zuletzt wurde ja bekannt, dass Rabe diesen dann nicht verlängern wird - entsprechend schnell kamen Spekulationen auf, er könnte vielleicht auch schon früher gehen. Sein Vorgehen sei mit den Gesellschaftern abgestimmt und er habe einen Vertrag bis 2026, unterstrich Rabe. Dementsprechend soll es weder bei Bertelsmann noch bei der RTL Group zu kurzfristigen Veränderungen kommen.